Varroa-Milben bedrohen Honigbienen – Imker schlagen Alarm!
Grafenau, 10.06.2025: Varroa-Milben bedrohen Honigbienen, wie Studien zeigen. Imker geben Einblicke in Schutzmaßnahmen gegen den Befall.

Varroa-Milben bedrohen Honigbienen – Imker schlagen Alarm!
Die Varroa-Milbe (Varroa destructor) bleibt die größte Bedrohung für Honigbienen (Apis mellifera) und stellt somit ein zentrales Problem für Imker und die Landwirtschaft dar. Dies hat eine Umfrage unter den Vorsitzenden von Imkervereinen im Landkreis Freyung-Grafenau gezeigt. Die Imker berichteten über die Herausforderungen, die die Varroamilbe mit sich bringt und über die angewandten Strategien, um ihre Bienenvölker zu schützen. Die PNP hat die aktuellen Informationen und Maßnahmen zusammengetragen.
Die Varroamilbe schädigt die Bienen nicht nur direkt, indem sie Körperflüssigkeiten aussaugt und so zu Gewichtsverlust bei Larven führt, sondern erhöht auch die Virusbelastung der befallenen Bienenvölker. Eine im Januar veröffentlichte Studie in der Fachzeitschrift Royal Society Open Science befasst sich mit den Auswirkungen von Varroamilben auf die virale Gemeinschaft der Honigbiene und zeigt auf, dass diese Milben als Hauptursache für seuchenartiges Bienensterben gelten, was wirtschaftliche Schäden für die Imker zur Folge hat. Dies zeigt die Analyse der Universität Ulm und internationaler Partner auf, die in den letzten Jahren durchgeführt wurde, als die Anzahl der Honigbienenvölker in Europa von über 21 Millionen im Jahr 1970 auf 15,5 Millionen im Jahr 2007 sank.
Die gefährlichen Virusassoziationen
Die Studie beleuchtet, dass das Vorhandensein der Varroamilbe häufig mit dem Auftreten anderer Viren korreliert, beispielsweise mit dem Flügeldeformationsvirus, dem Schwarzen Königinnenzellvirus und dem Sackbrut-Virus. Diese Virusassoziationen könnten ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit der Bienenvölker haben. Forscher identifizierten neue Verbindungen zwischen Viren und Varroamilben, welche bislang nicht anerkannt waren. Der Verdacht steht im Raum, dass die Milben die Vermehrung opportunistischer Viren in befallenen Völkern fördern, wodurch die bestehende Virusbelastung noch verstärkt wird. Auch weniger beachtete Viren erhalten durch diese Forschung mehr Aufmerksamkeit.
Die Situation ist alarmierend, da es weltweit kaum noch varroamilbenfreie Gebiete gibt. So gelangte die Varroamilbe erst 2022 nach Australien, was die Sorgen um die Ausbreitung von Infektionen nicht nur auf Honigbienen, sondern auch auf Wildbienenarten und andere Bestäuber verstärkt. Es ist von eminentem Interesse, wie sich diese Entwicklung auf die Biodiversität und die Bestäubungsleistung auswirken wird. Die Forschung wird von dem EU-Projekt BeeDoc sowie dem Deutschen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt und bietet wertvolle Einblicke in die Bedrohungen, denen die Bienen ausgesetzt sind.
Ein Umdenken und verstärkte Schutzmaßnahmen sind unerlässlich, um die Bienenpopulationen zu erhalten. Die Imker sind gefordert, präventive Ansätze zu entwickeln und auf neue Erkenntnisse aus der Forschung zu reagieren, um die heimischen Bestäuber nachhaltig zu schützen.