Bertrandt im Krisenmodus: 1.200 Stellen fallen der Umstrukturierung zum Opfer!

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Bertrandt aus Ehningen plant bis zu 1.200 Stellen abzubauen und reagiert auf Herausforderungen in der Automobilindustrie.

Bertrandt aus Ehningen plant bis zu 1.200 Stellen abzubauen und reagiert auf Herausforderungen in der Automobilindustrie.
Bertrandt aus Ehningen plant bis zu 1.200 Stellen abzubauen und reagiert auf Herausforderungen in der Automobilindustrie.

Bertrandt im Krisenmodus: 1.200 Stellen fallen der Umstrukturierung zum Opfer!

Das Engineering-Unternehmen Bertrandt, das sowohl in der Automobilindustrie als auch in der Medizintechnik aktiv ist, steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Im Zuge einer umfassenden Neustrukturierung plant das Unternehmen, das seinen Sitz in Ehningen hat, den Abbau von 800 bis 1.200 Stellen. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf die andauernden Herausforderungen, denen die Automobilindustrie gegenübersteht, insbesondere in Anbetracht der schwierigen Situation des Volkswagen-Konzerns, die auch Bertrandt stark trifft.

Finanzvorstand Markus Ruf bestätigte, dass die Unsicherheit innerhalb des Unternehmens hoch ist. Er berichtete, dass Kundenentscheidungen bezüglich Auftragsvergaben weiterhin ausstehen. Aufgrund des Mangels an Aufträgen hat Bertrandt ein offenes Angebotsvolumen von 3,8 Milliarden Euro, was die Situation zusätzlich verkompliziert. Ruf hofft auf eine Normalisierung des Geschäftsbetriebs im zweiten Halbjahr 2025.

Standorte und Proteste

Besonders betroffen von den geplanten Maßnahmen ist der Standort Tappenbeck bei Wolfsburg, wo 600 Stellen wegfallen werden. In Nufringen, wo rund 130 Mitarbeiter Fahrzeuge testen, soll der Standort vollständig geschlossen werden. Diese Entscheidungen haben bereits zu Protesten der Mitarbeiter geführt, die am 5. Dezember stattfanden. Die Gewerkschaft IG Metall hat sich ebenfalls für die Belange der Beschäftigten eingesetzt und fordert Maßnahmen wie Kurzarbeit und Weiterbildungsprogramme, die von Bertrandt jedoch abgelehnt wurden.

Die Herausforderungen, mit denen Bertrandt konfrontiert ist, spiegeln wider, was gegenwärtig in der gesamten Branche geschieht. Der Rückgang von Aufträgen und die allgemeine Unsicherheit haben dazu geführt, dass das Unternehmen im Jahr 2023 einen Umsatz von 1,16 Milliarden Euro erzielte, was im Vergleich zu den vorherigen Jahren rückläufig ist. Um gegen die ökonomischen Schwierigkeiten anzukämpfen, will Bertrandt rund 115 Millionen Euro in ein Ergebnisorientierungsprogramm investieren, das die Grundlagen des Stellenabbaus schaffen soll.

Der Standort Nufringen ist allerdings nicht der einzige, der unter den geplanten Einschnitten leidet. Bertrandt beschäftigt insgesamt rund 14.000 Mitarbeiter an über 50 Standorten, und die aktuellen Pläne könnten weitreichende Konsequenzen für die Belegschaft haben. Um diesen Prozess zu steuern, wurde beschlossen, eine Einigungsstelle zur Unterstützung des Betriebsrats einzusetzen, die am 13. Januar ihre Arbeit aufnehmen soll.

Während Bertrandt weiterhin Maßnahmen zur Neuausrichtung umsetzt, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation im zweiten Halbjahr 2025 entwickeln wird. Die Pläne des Unternehmens deuten darauf hin, dass es sich in einem Transformationsprozess befindet, der eine stärkere Unabhängigkeit von der Autoindustrie anstrebt und Wachstumschancen insbesondere im Ausland suchen möchte.

In Anbetracht der aktuellen Marktentwicklungen stellt sich die Frage, ob diese Strategie die gewünschten Erfolge bringen wird. Die Unsicherheiten und der Stellenabbau sind sicherlich Herausforderungen, die das Unternehmen und seine Mitarbeiter in den kommenden Monaten intensiv beschäftigen werden.

Stuttgarter Nachrichten berichten, dass Bertrandt zukünftig unabhängiger von der Autoindustrie werden möchte, während Merkur die genauen Zahlen zu den Stellenstreichungen veröffentlicht hat.