Kanton Uri klärt Missbrauchsvorwürfe am Kollegium Karl Borromäus auf

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Der Kanton Uri beauftragt die Universität Zürich mit einer Studie zu Missbrauchsfällen im Kollegium Karl Borromäus.

Der Kanton Uri beauftragt die Universität Zürich mit einer Studie zu Missbrauchsfällen im Kollegium Karl Borromäus.
Der Kanton Uri beauftragt die Universität Zürich mit einer Studie zu Missbrauchsfällen im Kollegium Karl Borromäus.

Kanton Uri klärt Missbrauchsvorwürfe am Kollegium Karl Borromäus auf

Im Kanton Uri wird die dunkle Geschichte des Kollegiums Karl Borromäus nun wissenschaftlich aufgearbeitet. Am Mittwoch gab der Regierungsrat bekannt, dass eine umfassende Studie zu sexuellen Übergriffen und Gewalttaten, die in den 1960er- und 1970er-Jahren stattfanden, in Auftrag gegeben wurde. Die Universität Zürich wird diese Studie durchführen, die insbesondere die Rolle des Kantons während dieser Vorfälle klären soll. Der Regierungsrat äußerte sich betroffen über die Ereignisse und die fehlenden Schutzmechanismen, die den Opfern in der damaligen Zeit nicht zur Verfügung standen. Die Ergebnisse der Studie sollen Transparenz bringen und eine „offene und ehrliche Aufarbeitung“ ermöglichen, die auch in Zusammenarbeit mit dem Benediktinerkloster Mariastein und den Mariannhiller Missionaren erfolgt. nau.ch berichtet.

Das Kollegium Karl Borromäus, das seit 1906 als Privatschule und Internat von Benediktinermönchen geführt wurde, kam 1978 in den Besitz des Kantons Uri. In den 1970er-Jahren wurden dem Kanton Informationen über Übergriffe durch zwei Patres übermittelt. Bislang gibt es nur begrenzte Informationen zu diesen Vorfällen, weshalb die umfassende Fundierung der Studie von großer Bedeutung ist. Regierungsrat Georg Simmen versicherte, dass die Aufarbeitung der Übergriffe und der Rolle der Behörden für den Kanton Uri von hoher Priorität ist. Um den Betroffenen gerecht zu werden, wird der Fokus der Studie auch auf deren Aussagen und den Erfahrungen von Zeitzeugen liegen. ur.ch ergänzt.

Ein starkes Zeichen der Aufarbeitung

Die Bildungs- und Kulturdirektion Uri hat betont, dass die Aufarbeitung nicht nur der Gerechtigkeit für die betroffenen Schüler dienen soll, sondern auch zur Prävention zukünftiger Übergriffe. Auf Wunsch können sich Betroffene anonym an die Universität Zürich oder an die Bildungs- und Kulturdirektion wenden, um ihre Erfahrungen zu teilen. Dafür wird ein Sicherheitsnetz geschaffen, um Opfern zu helfen, sich in ihrem Reklamationsprozess unterstützt zu fühlen.

Die Unabhängigen Beratungsstellen in der Schweiz sind ebenfalls eine wertvolle Anlaufstelle. Betroffene können weitere Hilfe unter www.opferhilfe-schweiz.ch suchen. Ralph Aschwanden, der Kinder- und Jugendbeauftragte des Kantons Uri, steht den Betroffenen für Rückfragen unter der Telefonnummer +41 41 875 2096 oder per E-Mail unter ralph.aschwanden@ur.ch zur Verfügung.

Ein Schritt in die Zukunft

Die wissenschaftliche Aufarbeitung dieser gravierenden Fälle von Missbrauch ist ein notwendiger Schritt für den Kanton Uri, um sowohl den Betroffenen gerecht zu werden als auch zukünftige Generationen zu schützen. Die Initiative zeigt, dass der Kanton bereit ist, sich seiner Verantwortung zu stellen und einen offenen Dialog über diese dunklen Kapitel zu führen. Durch die Zusammenarbeit mit der Universität Zürich und anderen Institutionen erhoffen sich alle Beteiligten eine umfassende und transparente Aufarbeitung der Geschehnisse und ein besseres Verständnis für die Rolle der Behörden damals.