Wangen reagiert: Neue Naturgruppen für steigenden Kita-Bedarf!
Wangen plant mehr Kita-Plätze und setzt auf Naturgruppen, um den Betreuungsengpass 2025 zu bewältigen. Ratssitzung am 26. Mai.

Wangen reagiert: Neue Naturgruppen für steigenden Kita-Bedarf!
Am Montag, dem 26. Mai, wird der Wangener Gemeinderat im Rathaus ab 18 Uhr eine wichtige Sitzung abhalten. Auf der Agenda steht der Kindergartenbedarfsplan für das Jahr 2025/26 sowie Maßnahmen zur Bekämpfung der Knappheit an Betreuungsplätzen. Der Bedarf an Kita-Plätzen in der Stadt ist drängend, insbesondere für das kommende Kindergartenjahr.
Für das Kindergartenjahr 2024/25 stehen in Wangen derzeit 1092 Plätze für Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt (Ü3) zur Verfügung. Zum Stichtag 1. März 2025 waren bereits 1113 Plätze belegt, was einer Auslastung von 100 % bis Ende des Kindergartenjahres entspricht. Laut Schwäbische.de erhalten Eltern in einigen Fällen Plätze in anderen Stadtteilen, da viele Einrichtungen bereits voll sind. Im Bereich der Betreuung für unter drei Jahre alte Kinder (U3) sind 143 Krippenplätze sowie 38 Plätze in altersgemischten Gruppen vorhanden.
Aktuelle Auslastung und Bedarf
Die Auslastung in den Krippen liegt bei 92 % mit 132 belegten Plätzen, und auch für die altersgemischten Gruppen wird eine Auslastung von 76 % verzeichnet. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem anstehenden Kindergartenjahr 2025/26, da ein erheblicher Bedarf an zusätzlichen Kita-Plätzen, vor allem in der Kernstadt, erwartet wird. In der Sitzung wird der Rat voraussichtlich entscheiden, eine neue Ü3-Gruppe sowie ein bis zwei Krippengruppen zu planen.
Relevante Maßnahmen zur Verbesserung der Situation sind bereits umgesetzt worden. Seit März gibt es eine städtische Großtagespflege im Alten Spital, die Platz für maximal sieben Kinder unter drei Jahren bietet. Zudem hat die Kita-Einstiegsgruppe in der Peter-Dörfler-Straße (Haid) nun eine Betriebserlaubnis bis Ende August 2026. Ab dem 1. Juni beziehen die Waldgruppen der Kindertagesstätte Neuravensburg einen neuen Standort, und eine neue Naturgruppe für 20 Ü3-Kinder am Praßberg-Siedlerheim wird ab dem 1. September eröffnet.
Neue Einrichtungen und Trägerschaften
Eine neue Kindertagesstätte mit dem Namen „Pusteblume“ wird in den Auwiesen als Ersatz für die städtische Einrichtung im Ebnet entstehen. Sie wird vier Gruppen für über Dreijährige sowie eine Krippengruppe beherbergen. Zudem ist die Naturgruppe „Argenstrolche“ geplant, die 20 Kinder zwischen drei Jahren und Schuleintritt ab September aufnehmen wird. Damit werden insgesamt neun Naturgruppen mit 120 Plätzen im Wangener Stadtgebiet für das kommende Kindergartenjahr geschaffen. Des Weiteren soll die Trägerschaft der kirchlichen Einrichtungen St. Michael, St. Verena und St. Franziskus voraussichtlich zum 1. September übernommen werden.
Zusätzlich zu den Kita-Angelegenheiten wird die Sitzung des Gemeinderats auch andere wichtige Themen behandeln. Dazu gehören die Flüchtlingsunterbringung im Haus Lindauer Straße 39, die Sanierung dieser Einrichtung und die Schaffung von 32 Plätzen für Einzelpersonen – insgesamt ein Projekt mit Kosten von über 1,1 Millionen Euro. Zudem wird eine Änderung des Bebauungsplans für das Gewerbegebiet Haid zur Erschließung weiterer Gewerbeflächen vorgeschlagen sowie eine städtische Stellungnahme zum Teilregionalplan Energie.
Die Verantwortung für die Bereitstellung von Betreuungsplätzen liegt gemäß den Bestimmungen des BayKiBiG bei den Kommunen, die den Bedarf regelmäßig erheben und planen müssen. Bayern.de bekräftigt, dass Eltern das Recht haben, zwischen verschiedenen Trägern zu wählen, wobei die Überprüfung des Bedarfs ein zentrales Element der kommunalen Planung darstellt. Zu beachten sind auch die Richtlinien zur frühkindlichen Förderung, die seit dem 01.08.2013 für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr bis zum Schuleintritt gelten.
Um die Versorgung mit Betreuungsplätzen weiter zu verbessern, werden auch Daten zu Kindertageseinrichtungen sowie die Anzahl der betreuten Kinder erfasst. Destatis.de hebt hervor, dass dies notwendig ist, um einen Überblick über das Angebot zu behalten und den bedarfsgerechten Ausbau zu gewährleisten.