Grüne Herausforderungen: Gartenbau im Dialog mit Politikern in Stuttgart
Politiker und Unternehmer diskutierten am Parlamentarischen Abend in Stuttgart-Vaihingen Herausforderungen des Gartenbaus und Zukunftspläne.

Grüne Herausforderungen: Gartenbau im Dialog mit Politikern in Stuttgart
Am 15. Mai 2025 fand in der Gärtnerei Elsäßer in Stuttgart-Vaihingen der Parlamentarische Abend der Gartenbauverbände statt, zu dem über 100 Gäste aus Politik und Gartenbau geladen waren. Zu den prominenten Anwesenden zählten Staatssekretärin Sabine Kurtz, Staatssekretär Volker Schebesta und Martin Hahn, Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz. Gabot berichtet, dass Dr. Michael Ernst, Direktor der Staatsschule für Gartenbau in Hohenheim, die Gäste über die verschiedenen Versuchsflächen führte.
Die Einladung zu diesem aufschlussreichen Abend kam vom Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen (GVBWH) und dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e. V. (VGL BW). Bei einem gemeinsamen Abendessen diskutierten Unternehmer der grünen Branche mit Landtagsabgeordneten über die Herausforderungen, die die Branche derzeit bewältigen muss.
Aktuelle Herausforderungen der Branche
In einer Talkrunde wurden verschiedene Probleme angesprochen, die für den Gartenbau von Bedeutung sind. Dazu zählen der Zuzug, die Lärm- und Feinstaubbelastung sowie die klimatischen Veränderungen, die zu extremen Wetterbedingungen führen. Die Teilnehmer waren sich einig, dass eine grünere Stadtentwicklung notwendig ist, um die urbanen Temperaturen zu senken und die Biodiversität zu steigern. Zudem wurde die Notwendigkeit von intelligenten Planungen betont, die Neubauten und die Natur miteinander verbinden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat bereits ein „Maßnahmenpaket Zukunft Gartenbau“ initiiert, um diesen Herausforderungen zu begegnen.
Ein weiterer diskussionswürdiger Punkt war die Maut für leichte Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen. Zudem wurde die Exklusion der Branche von der „Liste der handwerklichen Tätigkeiten“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) thematisiert, was für Unklarheiten sorgt. Die Teilnehmer forderten eine Bildungsoffensive für den Gartenbau, um qualifiziertes Personal zu sichern, und wiesen darauf hin, dass der Baubeginn für die geplante Meisterschule im Jahr 2028 möglicherweise einen Rückschritt für die Branche darstellen könnte.
Fachkräftemangel und Digitalisierung
Insbesondere der Gemüsebau sieht sich mit einem akuten Fachkräftemangel und unzureichenden Erzeugerpreisen konfrontiert. Zierpflanzenbetriebe leiden unter steigenden Energiepreisen, während der Friedhofsgartenbau in Konkurrenz zu kommunalen Betrieben steht, die keine Umsatzsteuer erheben. Die jährliche Absage von über 30 Weiterbildungsplätzen für die Meisterausbildung belegt die Dringlichkeit, den digitalen Wandel in der Ausbildung voranzutreiben und Ausbildungsbetriebe im Produktionsgartenbau besser zu unterstützen.
Des Weiteren wurden die Gartenschauen in Baden-Württemberg, wie die Landesgartenschau in Wangen im Allgäu, hervorgehoben, die zahlreiche Besucher anziehen. Die Teilnehmer forderten eine Anpassung der Förderhöhen für Gartenschauen ab 2037.
Die Probleme, mit denen die Gartenbau-Branche konfrontiert ist, verdeutlichen die Notwendigkeit für zielgerichtete Förderprogramme in Baden-Württemberg. Der Parlamentarische Abend stellte eine wertvolle Plattform für den Austausch zwischen Unternehmern und Parlamentariern dar, um gemeinsam Lösungen für die Zukunft des Gartenbaus zu erarbeiten und diese anzugehen.