Protestzug in Stuttgart: Fußgänger und Radler kämpfen um Sicherheit im Schwabtunnel
Fußgänger und Radfahrer fordern mehr Sicherheit im Schwabtunnel bei einer Demonstration in Stuttgart-West am 4. Juli 2025.

Protestzug in Stuttgart: Fußgänger und Radler kämpfen um Sicherheit im Schwabtunnel
Am Freitagabend versammelten sich zahlreiche Fußgänger und Radfahrer in Stuttgart, um für mehr Sicherheit im Schwabtunnel zu demonstrieren. Die Protestaktion wurde von verschiedenen Initiativen organisiert, darunter die Naturfreunde Radgruppe, Fuss e.V., VCD, ADFC, Kesselbambule, BUND, Greenpeace, Zweirat und Kidical Mass. Teilnehmer hielten Banner mit Slogans wie „Sicher durch den Schwabtunnel“ und forderten, dass künftig nur Fußgänger, Radfahrer und Busse durch den Tunnel fahren dürfen. Der Versammlungspunkt war das Kulturcafé Merlin, wo die Demonstration um 17 Uhr begann.
Die Anliegen der Radfahrer sind nicht neu. Immer wieder berichten sie von einem unsicheren Gefühl im Schwabtunnel, insbesondere aufgrund des Autoverkehrs, der trotz Verbot häufig überholt. Die Diskussion um die Sicherheit in diesem Bereich zieht sich bereits seit vielen Jahren, und es gibt zunehmende Sorgen, dass die aktuellen Verkehrszustände sowohl Fußgänger als auch Radfahrer gefährden.
Problematik im Schwabtunnel
Der Schwabtunnel gilt als Nadelöhr zwischen den Stadtteilen Stuttgart-West und Stuttgart-Süd und verbindet unter anderem die Böblinger Straße, Schreiberstraße und Möhringer Straße. Radfahrer fühlen sich auf der Fahrbahn im Tunnel oft unsicher, da drängelnde Autofahrer häufig nicht den notwendigen Sicherheitsabstand einhalten. Aus Angst vor Verletzungen weichen viele Radfahrer auf die Gehwege aus, was jedoch die Fußgänger gefährdet.
Um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, fordern Radfahrer ein umfassendes Verkehrskonzept. Vorschläge umfassen unter anderem die Einführung von mittigen roten Sicherheitsstreifen auf jeder Fahrbahn, eine Tempobegrenzung von 30 km/h in beiden Fahrtrichtungen sowie eine sichere Führung der Radfahrer vom Schöttleplatz zur Schickhardtstraße durch spezielle Radschutzstreifen. Außerdem wird eine klare Beschilderung der Gehwege gefordert, um Radfahrer darauf hinzuweisen, dass das Befahren nicht gestattet ist.
Unterstützungsbekundungen und Ablehnung
Der Bezirksbeirat West hat die Forderungen zur Schaffung einer Umweltspur für Busse und Radfahrer unterstützt, während der Bezirksbeirat Süd diese Idee ablehnt. Der zwiespältige Diskurs über die Verkehrssicherheit im Schwabtunnel spiegelt die Schwierigkeiten wider, die unterschiedliche Interessen in der Stadt mit sich bringen. Der Antrag zur Verbesserung der Sicherheitsbedingungen, der am 7. Februar 2017 mit 15 Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme angenommen wurde, zeigt das Engagement einiger Stadträte, die Sicherheitslage für Radfahrer und Fußgänger zu verbessern.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die strittige Situation im Schwabtunnel dringend einer Lösung bedarf, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Die jüngste Demonstration ist ein weiterer Schritt in dem langwierigen Prozess, den Schwabtunnel sicherer zu machen.