Gefährliche Überholmanöver: Polizei mahnt zum Schutz der Radfahrer im Schwabtunnel

Gefährliche Überholmanöver: Polizei mahnt zum Schutz der Radfahrer im Schwabtunnel
Stuttgart-Süd, Deutschland - Im Schwabtunnel in Stuttgart häufen sich gefährliche Überholmanöver von Autofahrern, die Radfahrer in erhebliche Gefahr bringen. Trotz eines doppelten Überholverbots sind viele Radler von überholenden Autos bedroht. Die Polizei hat auf die zahlreichen Beschwerden reagiert und angekündigt, die Kontrollen im Tunnel zu intensivieren. Laut Stuttgarter Nachrichten wurden im Jahr 2024 bereits 19 Kontrollstellen im Schwabtunnel eingerichtet, 2025 kamen bisher sechs hinzu.
Aufgrund der hohen Priorität, die der Schwabtunnel bei der Polizei genießt, stehen die Beamten teilweise nicht sofort erkennbar, um die Verstöße direkt zu ahnden. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 30 Regelverstöße erfasst und mit einem Bußgeld von 70 Euro sowie einem Punkt in Flensburg geahndet.
Erfahrungen von Radfahrern
Ein Vorfall, der eindrücklich die Problematik verdeutlicht, ereignete sich, als eine Radfahrerin während eines Überholmanövers sowohl von zwei Autofahrern als auch von einem Polizeiauto im Schwabtunnel überholt wurde. An der nächsten Ampel wies sie die Beamten auf das Überholverbot hin, das durch ein Schild sowie eine durchgezogene Linie angezeigt wird. Ihr wurde jedoch mitgeteilt, dass Autofahrer mit „einem gewissen Abstand“ überholen dürften, was berechtigtes Unverständnis aufwarf. Die Radfahrerin äußerte Bedenken über das Verkehrsregelwissen der Polizei, insbesondere weil es zu diesem Zeitpunkt die Nacht des 1. Mai war und Polizeieinsätze im Westen der Stadt stattfanden, wo ein Polizeiauto brannte. Dies hat sie im Nachgang zu weiteren Gesprächen und Diskussionen über die Verkehrssicherheit im Schwabtunnel bewogen, wie das Fahrradblog berichtet.
Ein weiteres Beispiel für die Fragen, die sich Radfahrer bezüglich der Polizeipräsenz stellen, fand am selben Tag nachmittags in der als autofrei gekennzeichneten Eberhardstraße statt. Ein Polizeifahrzeug blockierte dort den Radverkehr, während der Fahrer mit einem Falschparker sprach, aber nicht ausstieg, um den Verkehrsverstoß zu ahnden. Diese Vorfälle lassen viele Radler an der Effektivität der Verkehrsüberwachung und der Kenntnisse der Beamten über Verkehrsregeln zweifeln.
Ein nachhaltiges Problem
Mit nur zwei formalen Kontrollen im Jahr 2025 zeigt sich das Ausmaß der Herausforderung für die Verkehrsüberwachung in Stuttgart. Fahrräder und Autos teilen sich häufig die gleichen Straßen unter gefährlichen Bedingungen, was die Notwendigkeit klarer Regeln und deren Durchsetzung umso dringlicher macht. Radfahrer fühlen sich oft als schwächere Verkehrsteilnehmer und fordern mehr Aufmerksamkeit auf ihre Sicherheit.
Die Polizei hat sich verpflichtet, weitere Maßnahmen einzuleiten, um der Problematik im Schwabtunnel entgegenzuwirken. Die öffentliche Wahrnehmung und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer stehen dabei im Vordergrund.
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Ort | Stuttgart-Süd, Deutschland |
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