Friedensdemonstration in Berlin: 20.000 fordern ein Ende der Rüstung!

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Am 3. Oktober 2025 demonstrierten in Stuttgart und Berlin über 20.000 Menschen für Frieden und gegen Aufrüstung.

Am 3. Oktober 2025 demonstrierten in Stuttgart und Berlin über 20.000 Menschen für Frieden und gegen Aufrüstung.
Am 3. Oktober 2025 demonstrierten in Stuttgart und Berlin über 20.000 Menschen für Frieden und gegen Aufrüstung.

Friedensdemonstration in Berlin: 20.000 fordern ein Ende der Rüstung!

Am 3. Oktober 2025 fanden in Berlin und Stuttgart groß angelegte Demonstrationen unter dem Motto „Nie wieder kriegstüchtig!“ statt. Ziel war es, für Frieden und gegen Aufrüstung zu demonstrieren. Über 450 Gruppen, Verbände und Parteien, einschließlich des Bündnisses für Frieden und sozialer Gerechtigkeit (BSW) sowie Teile der SPD, hatten zu diesen zeitgleichen Aktionen aufgerufen. In Berlin schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl auf etwa 7.500, während die Veranstalter sogar von 20.000 Menschen berichteten. Die Demonstration nahm ihren Ausgangspunkt am Bebelplatz in Mitte und führte über die Friedrichstraße zurück zum Ausgangspunkt.

Zu den Rednern am Bebelplatz gehörten unter anderem der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner, der die allgemeine Friedensfähigkeit Deutschlands hinterfragte. Auf seiner Agenda standen 21 Kriege und 150 militärische Konflikte weltweit, zu denen er ein eindringliches Plädoyer für Frieden hielt. Neben Stegner sprechen auch Vertreter des BSW, der Linken sowie mehrere Kriegsdienstverweigerer aus Russland und der Ukraine. Auf Spruchbändern forderten die Demonstrierenden u.a. „Frieden in Nahost“ und „Arbeitsplätze und Umweltschutz, keine Waffen!“ vereinzelt waren auch russische Fahnen im Publikum zu sehen. Zudem wurden kritische Äußerungen zur Haltung der Bundesregierung bezüglich des israelischen Vorgehens in Gaza und der Rolle der EU im Ukraine-Krieg laut.

Heterogene Friedensbewegung

Ralf Stegner äußerte sich gelassen über mögliche Buh-Rufe und betonte die Heterogenität der Friedensbewegung. Trotz der unterschiedlichen Meinungen, insbesondere hinsichtlich des Ukraine-Konflikts, schloss er nicht aus, weiterhin seine Meinung öffentlich zu vertreten. Insbesondere bezeichnete er den Krieg in der Ukraine als einen Angriffskrieg Russlands. Am 3. Oktober wurde in den Redebeiträgen darauf hingewiesen, dass viele Friedensorganisationen, darunter DFG-VK, Pax Christi und der Internationale Versöhnungsbund, zur Teilnahme aufgerufen hatten, während auch der SPD-nahe Erhard-Eppler-Kreis und die Linkspartei beteiligten.

Die Demonstrationen in Stuttgart hatten ebenfalls prominente Redner: Unter anderem waren Margot Käßmann, Rihm Hamdan und Lothar Binding angekündigt. Die Forderungen, die von den zahlreichen Friedensorganisationen formuliert wurden, beinhalteten unter anderem den Stopp der Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland sowie ein Nein zur Einführung der Wehrpflicht. Auch wurde für Asyl für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure aus Russland, Belarus und der Ukraine plädiert. Die unterschiedlichen Positionen innerhalb der Friedensbewegung, insbesondere hinsichtlich des Ukraine-Kriegs, wurden jedoch als Schwierigkeiten beschrieben, um einen einheitlichen Umgang zu finden.

Die Demonstranten reichen ein gemeinsames Forderungspaket an die Bundesregierung ein, in dem auch die Kritik am Hochrüstungskurs und dem militärischen Vorgehen der israelischen Regierung nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 deutlich wird. Die Diskussion um das Friedensverständnis in der Bewegung bleibt ambivalent, vor allem durch die unterschiedliche Sichtweise hinsichtlich des Ukraine-Konflikts, der in den Aufruftexten nicht explizit erwähnt wurde. Dies wird von einigen Aktivisten als Hinweis auf die Wahrnehmung des Konflikts als einen Stellvertreterkrieg der USA gegen Russland gedeutet.

Insgesamt verdeutlichen die Demonstrationen in Berlin und Stuttgart die vielfältigen Meinungen und Forderungen innerhalb der Friedensbewegung, während gleichzeitig der dringliche Wunsch nach einem geminsamen Ziel, wie „Russland raus aus der Ukraine“, festgehalten wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich die verschiedenen Strömungen innerhalb der Bewegung in Zukunft positionieren werden.

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