Stammheim in Aufregung: Wer springt für das tote Sankt-Martins-Pferd ein?
Am 11. November findet in Stuttgart-Stammheim der Martinsumzug statt, für den dringend ein Ersatzpferd gesucht wird.

Stammheim in Aufregung: Wer springt für das tote Sankt-Martins-Pferd ein?
In Stuttgart-Stammheim wird am Martinstag, dem 11. November, ein Laternenumzug veranstaltet, jedoch mit einem unerwarteten Problem: Das Pferd, das traditionell den Umzug anführen sollte, ist plötzlich verstorben. Die Leiterin des Kindergartens Franz von Assisi, Valeria Knezevic, steht vor der Herausforderung, kurzfristig einen Ersatzreiter und ein neues Pferd zu finden. Trotz bereits vieler Anfragen, unter anderem bei der Reiterstaffel der Stuttgarter Polizei, blieb sie bislang erfolglos. Auch die Pferde der Stammheimer Jugendfarm sind nicht verfügbar. Dies berichtet Stuttgarter Nachrichten.
Das Pferd spielt eine zentrale Rolle in der Feier, da es einen großen Eindruck auf die teilnehmenden Kinder macht. Die Sankt-Martins-Feier beginnt am Kirchplatz vor der evangelischen Johanneskirche mit einem Rollenspiel und Kinderliedern, gefolgt von einem Laternenumzug zur katholischen Kirche Zum Guten Hirten. Das gesuchte Pferd sollte menschengewöhnt und zutraulich sein. Um die Feierlichkeiten zu retten, besteht auch die Möglichkeit, den Termin auf den 10. November vorzuverlegen. Für die Unterstützung wird eine Aufwandsentschädigung von 50 Euro angeboten. Interessierte können Valeria Knezevic unter der Telefonnummer 07 11 / 826 18 82 kontaktieren.
Die Tradition des Laternelaufens
Laternelaufen ist eine deutsche Tradition, die am 11. November, dem St. Martin’s Day gefeiert wird. Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren, meist aus Kindergärten und Grundschulen, ziehen abends mit bunten Laternen und singen traditionelle Lieder. Diese über Jahrzehnte gewachsene Tradition erinnert an den heiligen Martin von Tours, der im 4. Jahrhundert lebte und einem Bedürftigen half.
In zahlreichen Regionen Deutschlands werden die Umzüge organisch in die Gemeinschaft integriert, wobei Erwachsenen wie Eltern und Gruppenleiter eine Begleitfunktion zukommt. Bei offiziellen Umzügen führt oft jemand in römischer Soldatenuniform, verkleidet als St. Martin, den Zug an. Die Kinder singen Martinslieder, die den Akt des Teilens betonen, und bringen damit symbolisch „Licht in die Welt“. In katholischen Regionen wird der Laternenumzug auch als Sankt Martinsumzug bezeichnet, während in anderen Teilen Deutschlands, wie zum Beispiel in einigen protestantischen Gemeinschaften, möglicherweise auch bereits am 10. November gefeiert wird.
Vergleich mit anderen Orten
Ähnlich wie in Stuttgart-Stammheim gibt es auch in Rinteln einen Martinsumzug am 11. November mit rund 250 Teilnehmern. Der Umzug dort startet um 17 Uhr von der reformierten Kirche am Kollegienplatz und führt durch verschiedene Straßen der Stadt, vorbei an einem Markt- und Kirchplatz. Am Zielort werden den Teilnehmern Stutenkerle und Kinderpunsch zur Stärkung angeboten. Ein Theaterstück, gespielt von den Kindern, erzählt die Geschichte von Sankt Martin. Im Rahmen dieses Umzugs unterstützen ehrenamtliche Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) die Veranstaltung, indem sie Straßen und Kreuzungen absperren, damit der Umzug sicher und entspannt stattfinden kann. Diese Details wurden von Rinteln Aktuell aufgegriffen.
Insgesamt bleibt zu hoffen, dass Valeria Knezevic schnell einen Ersatz für das verstorbene Pferd finden kann, um die Tradition des Laternelaufens in Stuttgart-Stammheim aufrechtzuerhalten und den Kindern ein unvergessliches Erlebnis zu bieten.