Ehemalige RAF-Terroristin Klette vor Gericht: Millionenraub deckt Schock auf!

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Prozess gegen ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette wegen Millionenraub am 25. Juni 2016 am Landgericht Verden.

Prozess gegen ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette wegen Millionenraub am 25. Juni 2016 am Landgericht Verden.
Prozess gegen ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette wegen Millionenraub am 25. Juni 2016 am Landgericht Verden.

Ehemalige RAF-Terroristin Klette vor Gericht: Millionenraub deckt Schock auf!

Im Prozess gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette am Landgericht Verden wurden dramatische Details zu einem Millionenraub verkündet. Der Überfall, der sich am 25. Juni 2016 in Cremlingen ereignete, wird als einer der größten Raube in der Geschichte Deutschlands betrachtet. Klette und ihre Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub lauerten einem Geldboten und dem Fahrer eines Geldtransporters vor einer Möbelfiliale auf. Wie der Geldbote schilderte, empfand er die Situation zunächst als einen Spaß, bis sich die Ernsthaftigkeit der Lage offenbarte, als ein Maskierter mit einer Pistole in die Luft schoss.

Die Gruppe um Klette umzingelte den Transporter mit zwei Autos. Während Staub den Beifahrer mit einer Waffe bedrohte, erhielt Klette eine Panzerfaust und forderte den Fahrer zur Herausgabe des Geldes auf. Als der Geldbote, zunächst noch ungläubig, mit einer Geldkassette das Geschäft betrat, schoss Garweg mit einem Gewehr auf den Fußraum des Transporters, um Druck auszuüben. Schließlich öffnete der Fahrer den Transporter, und Staub erbeutete zwei Kübel mit Bargeld, bevor das Trio mit fast 1,4 Millionen Euro flüchtete.

Rechtliche Konsequenzen für Klette

Das Verfahren gegen Klette, die seit fast einem Jahr in Untersuchungshaft sitzt, hat umfassende rechtliche Dimensionen. Neben dem schweren Raub wird Klette auch versuchter Mord, unerlaubter Waffenbesitz sowie die Beteiligung an insgesamt 13 Raubüberfällen vorgeworfen. Erst in diesem Jahr, am 25. März, wurde das Verfahren am Oberlandesgericht Celle eröffnet. Die Staatsanwaltschaft in Verden ermittelt bereits seit vielen Jahren gegen Klette und ihre mutmaßlichen Komplizen, die weiterhin auf der Fahndungsliste stehen.

Klette, die bis zu ihrer Festnahme im Februar 2024 in Berlin-Kreuzberg unter falschem Namen lebte, wird außerdem wegen mutmaßlicher Verfehlungen gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz angeklagt. In ihrer Wohnung wurden eine Kalaschnikow und eine Panzerfaustgranate gefunden. Besonders umstritten ist die Anklage wegen versuchten Mordes im Zusammenhang mit einem weiteren Überfall auf einen Geldtransporter in Stuhr im Juni 2015, bei dem Schüsse gefallen sind, jedoch niemand verletzt wurde. Während die Staatsanwaltschaft die Schüsse als Mordversuch wertet, sieht das Oberlandesgericht Celle keinen dringenden Tatverdacht.

Hintergrund zur RAF und den Vorwürfen

Die Rote Armee Fraktion (RAF), der Klette angehörte, erklärte sich im Jahr 1998 für aufgelöst und hinterließ eine blutige Spur, die mehr als 30 Todesopfer forderte. Als Teil der dritten Generation der RAF sind Klette und ihre Komplizen mit einer ganzen Reihe von Überfällen in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein in Verbindung gebracht worden, bei denen insgesamt Beute in Höhe von 2,7 Millionen Euro gemacht wurde. Die gewaltsame Bedrohung der Opfer erfolgte häufig unter Einsatz von Schusswaffen oder Elektroschockern.

Obwohl die Mitgliedschaft in der RAF inzwischen verjährt ist, stehen gegen Klette und ihre Komplizen nach wie vor mehrere Haftbefehle wegen Verdacht auf Beteiligung an verschiedenen Terroranschlägen im Raum. Die Bundesanwaltschaft wirft Klette zudem versuchten Mord in zwei Fällen und Mittäterschaft bei drei RAF-Anschlägen zwischen 1990 und 1993 vor, wobei sich die Verfahren über die Terroranschläge getrennt von dem aktuellen Prozess entwickeln werden.

Die Ereignisse um Daniela Klette werfen ein Schlaglicht auf die anhaltenden Folgen der RAF und den anhaltenden Kampf gegen organisierte Kriminalität im Land.