Sicherheit in Stuttgart: Wo die Angst vor Kriminalität wächst!

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Stuttgart gilt als eine der sichersten Großstädte Deutschlands, trotz regionaler Unterschiede in der Kriminalität. Analysen zeigen stabile Trends.

Stuttgart gilt als eine der sichersten Großstädte Deutschlands, trotz regionaler Unterschiede in der Kriminalität. Analysen zeigen stabile Trends.
Stuttgart gilt als eine der sichersten Großstädte Deutschlands, trotz regionaler Unterschiede in der Kriminalität. Analysen zeigen stabile Trends.

Sicherheit in Stuttgart: Wo die Angst vor Kriminalität wächst!

Stuttgart gilt als eine der sichersten Großstädte Deutschlands. Dennoch zeigen exklusive Auswertungen, dass in bestimmten Stadtteilen eine höhere Zahl an Straftaten gemeldet wird. Laut der Analyse des SWR Data Labs wurden im Jahr 2024 etwa 54.000 Straftaten erfasst, bei denen die Polizei die Ermittlungen abgeschlossen hat. Dies schließt jedoch nur die registrierten Taten ein, während ungemeldete Straftaten, das sogenannte Dunkelfeld, unberücksichtigt bleibt. Besonders bemerkenswert ist, dass rund 25% der Stuttgarter Bürger in einer europaweiten Sicherheitsbefragung angaben, oft oder sehr oft Angst zu haben, nachts allein Opfer einer Straftat zu werden, auch wenn gleichzeitig nur etwa jede siebte Person angibt, sich unsicher zu fühlen.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt, dass Stuttgart im Vergleich zu anderen Städten nur wenige Einbrüche verzeichnet. Im Jahr 2024 meldete die Polizei 207 vollendete Einbrüche sowie 179 versuchte Einbrüche. Besonders betroffen war der Stadtteil Bad Cannstatt mit 50 berücksichtigten Einbrüchen, während Birkach keinen einzigen Einbruch meldete. Die Einbrüche pro 1.000 Einwohner lagen in Hedelfingen bei 1,4, in Stuttgart-Nord bei 1,1 und in Bad Cannstatt bei 0,7. Polizeisprecher Tobias Kutter erläutert, dass Tätergruppen oftmals temporär in bestimmten Wohngebieten aktiv sind, was die Sicherheitslage vor Ort beeinflussen kann.

Öffentliche Gewalt und Drogenkriminalität

Ein alarmierendes Phänomen ist die hohe Anzahl an Gewalttaten. In Stuttgart-Mitte wurden 2024 fast 1.200 öffentliche Gewalttaten registriert, wobei fast die Hälfte davon in diesem Stadtteil stattfand. Während Bad Cannstatt 229 Fälle verzeichnete, lagen in anderen Bezirken die Zahlen unter 50. Zudem ist die Gewaltkriminalität schwer zu quantifizieren, da viele Taten im Dunkelfeld verbleiben. Interessant ist die hohe Drogenkriminalität: Jeder dritte Stuttgarter über 14 Jahren hat bereits illegale Drogen konsumiert. In Stuttgart-Mitte wurden mehr als die Hälfte der 3.140 Drogendelikte registriert, wobei Cannabis mit 1.800 Straftaten die häufigste Droge darstellt.

Um ein umfassenderes Bild der Kriminalität in Stuttgart zu erhalten, wird in einer aktuellen Studie das Dunkelfeld der Kriminalität untersucht. Diese Analyse nicht gemeldeter Straftaten soll der Stadt helfen, effektive Präventionsmaßnahmen zu gestalten und gezielt Ressourcen zu nutzen. Der Fokus liegt dabei auf der Reduzierung der Kriminalität und der Stärkung des Opferschutzes. Die Notwendigkeit, das Sicherheitsgefühl der Bürger genau zu verstehen, wird zunehmend klar: Nur mit einem umfassenden Ansatz kann Kriminalität effektiv bekämpft werden, da in jeder Kommune Straftaten vorkommen, die nicht angezeigt werden, häufig aus Scham oder Angst.

Gesamtsituation der Kriminalität

Unter Berücksichtigung der bundesweiten Trends zeigt die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), dass die Kriminalität in Deutschland insgesamt um 1,7 % auf ca. 5,84 Millionen Fälle gesunken ist. Der Rückgang der Cannabis-Delikte, bedingt durch die Teillegalisierung seit April 2024, hat hierbei einen wesentlichen Einfluss. Dennoch gibt es eine Zunahme von Straftaten, die das Sicherheitsgefühl der Menschen beeinträchtigen, was die Komplexität der Kriminalitätsbekämpfung verdeutlicht. In Stuttgart bleibt die Kriminalität im Vergleich zu vor 20 Jahren auf einem niedrigeren Niveau, doch die spezifische Verteilung und die jeweilige Wahrnehmung von Sicherheit durch die Bürger müssen kontinuierlich beobachtet werden.

Problematische Orte in Stuttgart sind unter anderem die Obere Schlossgarten, die Arnulf-Klett-Passage sowie das Leonhardsviertel und der Bahnhofsvorplatz. Trotz der insgesamt positiven Sicherheitsstatistik sind die Herausforderungen nicht zu unterschätzen, und die städtischen Behörden stehen vor der Aufgabe, das Sicherheitsgefühl und die tatsächliche Sicherheit gleichermaßen zu fördern.