264.000 Euro für Radverkehr: Flughafen-Tunnel-Pläne scheitern dramatisch!

264.000 Euro für Radverkehr: Flughafen-Tunnel-Pläne scheitern dramatisch!

Die Diskussion um die Radverkehrssituation am Stuttgarter Flughafen nimmt eine neue Wendung. Aktuelle Planungen zur Verbesserung der Infrastruktur für Fahrradfahrer im Flughafentunnel zwischen Filderstadt-Bernhausen und Stuttgart-Plieningen wurden verworfen, was zu scharfer Kritik des Steuerzahlerbundes führt. Die geplanten Maßnahmen sollten mehr Raum für Radfahrer schaffen und gleichzeitig den Autoverkehr einschränken. Die Kosten für diese Überlegungen beliefen sich auf insgesamt 264.000 Euro, was von vielen als unverhältnismäßig angesehen wird, insbesondere da die Situation am Tunnel weitgehend unverändert bleibt.

Im März 2023 wurde die Thematik vom baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) angestoßen. Der Flughafentunnel gilt als wichtiges Nadelöhr für den Radverkehr, da hier der motorisierte Verkehr in beide Richtungen nur über je einen Fahrstreifen verfügt. Radfahrer und Fußgänger müssen sich auf einen höheren, nur einen Meter breiten Weg beschränken. Alternative Ideen, wie ein separater Tunnel für Rad- und Fußverkehr, wurden in Betracht gezogen, scheiterten jedoch an den hohen Kosten von rund 100 Millionen Euro.

Kritik an den Planungen

Kritiker der bisherigen Planungen bemängelten die mangelnde Zustimmung zu den Vorschlägen, mehr Raum für Fuß- und Radfahrer zu schaffen, indem der Tunnel umgebaut und ein Fahrstreifen für Autos in Richtung Norden eingespart werden sollte. Viele Kommunen befürchteten eine Verlagerung des Verkehrs auf die nahe Bundesstraße 27, was zu einer zusätzlichen Belastung des innerörtlichen Verkehrs führen würde. Dies wurde von Anwohnern und Verkehrsexperten als ökologischer Umweg kritisiert.

Im September 2024 entschied die Landesregierung, den Flughafentunnel zunächst für den Autoverkehr offen zu halten. Diese Entscheidung fußte auf der Überlappung der notwendigen Sanierung des Tunnels mit dem geplanten Umbau für den Radverkehr. In der Übergangszeit soll stattdessen die östliche Umfahrung des Tunnels für Radfahrer optimiert werden, was zusätzliche Kosten von etwa 150.000 Euro verursacht.

Hohe Ausgaben für geringe Verbesserungen

Die gesamten Ausgaben, darunter eine Machbarkeitsstudie für das „Radwegekonzept Flughafentunnel“ (158.000 Euro), eine Verkehrsuntersuchung (99.000 Euro) und Rechtsberatung (7.000 Euro), summieren sich auf 264.000 Euro. Der Bund der Steuerzahler stellt jedoch die Notwendigkeit dieser Ausgaben infrage, da die Maßnahmen bislang keine nennenswerten Verbesserungen für die Radfahrer mit sich bringen.

Zusammenfassend bleibt die Lage für Radfahrer am Flughafen Stuttgart angespannt. Während die Planungen für mehr Sicherheit und Platz auf deutliche Kritik stoßen, hoffen die Beteiligten auf zukunftsorientierte und umweltschonende Lösungen, die sowohl den Radverkehr als auch den motorisierten Verkehr in der Region berücksichtigen.