Rausch am Steuer: Thüringer Polizei erwischt zahlreiche Fahrer!

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In Mühlhausen wurden zahlreiche Rauschfahrer kontrolliert. Ein Mann hatte 2,45 Promille auf einem E-Scooter. Neueste Alkoholgrenzen beachten!

In Mühlhausen wurden zahlreiche Rauschfahrer kontrolliert. Ein Mann hatte 2,45 Promille auf einem E-Scooter. Neueste Alkoholgrenzen beachten!
In Mühlhausen wurden zahlreiche Rauschfahrer kontrolliert. Ein Mann hatte 2,45 Promille auf einem E-Scooter. Neueste Alkoholgrenzen beachten!

Rausch am Steuer: Thüringer Polizei erwischt zahlreiche Fahrer!

Am ersten Sommerwochenende im Jahr 2025 haben viele Menschen in Thüringen das sonnige Wetter nicht nur zum Feiern genutzt, sondern auch zum berauschten Autofahren. Die Polizei hat im Rahmen einer länderübergreifenden Kontrollwoche des europäischen Verkehrspolizei-Netzwerks Roadpol zahlreiche Verkehrsteilnehmer im Rausch erwischt. Unter den Fahrzeugführern, die Alkohol, Cannabis und Amphetamine konsumiert hatten, befand sich ein auffälliger Fall: Ein Mann in Mühlhausen wurde mit einem Atemalkoholwert von 2,45 Promille auf einem E-Scooter angehalten. Ein weiterer bemerkenswerter Vorfall ereignete sich in Jena, wo die Polizei einen 74-jährigen Autofahrer im Vollrausch neben seinem Auto entdeckte – sein Atemalkoholwert lag bei knapp zwei Promille. Er hatte es geschafft, ohne Unfall aus seinem Garten bis zum Parkplatz zu fahren.

In Gera zogen die Beamten ebenfalls zwei Autofahrer aus dem Verkehr, von denen einer, 62 Jahre alt, ohne Fahrerlaubnis unterwegs war. In Pößneck wurde ein Fahrer ohne Führerschein angehalten, der unter dem Einfluss von Alkohol, Methamphetamin und Cannabis stand. Besonders beunruhigend ist der Fall eines 24-jährigen Mannes in Mühlhausen, der am Freitagabend mit 1,14 Promille am Steuer kontrolliert wurde, seinen Führerschein abgeben musste, jedoch am Samstagmorgen erneut mit 0,8 Promille am Steuer saß. Solche Vorfälle häufen sich in Thüringen, doch die genaue Anzahl der durchgeführten Kontrollen bleibt unklar.

Änderungen im rechtlichen Rahmen

Die Debatte um Rauschfahren gewinnt zusätzlich an Brisanz durch eine aktuelle Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig. Die Promillegrenze für die Anordnung einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) nach einer Trunkenheitsfahrt wurde herabgesetzt. War zuvor eine Blutalkoholkonzentration (BAK) von 1,6 Promille die Grenze für Zweifel an der Fahreignung, gilt nun eine BAK von 1,1 Promille als ausreichend, um eine MPU anzuordnen – selbst ohne alkoholbedingte Ausfallerscheinungen. Diese Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen, denn Alkohol zählt zu den Hauptursachen für schwere Verkehrsunfälle.

Laut Studien ist das Unfallrisiko bei einer BAK von 1,1 Promille etwa zehnmal höher als bei nüchternen Fahrern. Die Statistiken zeigen, dass 51,2% der alkoholbedingten Unfälle ohne Zutun anderer Verkehrsteilnehmer stattfanden. Im Jahr 2019 waren 4,6% aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden alkoholbedingt, was zu 228 Todesopfern führte. In Thüringen lag der Anteil alkoholbedingter Unfälle bei 5,2%, mit sieben Todesfällen. Besonders alarmierend ist, dass 70,5% der Pkw-Fahrer, die unter Alkoholeinfluss in Unfälle verwickelt waren, eine BAK von mindestens 1,1 Promille aufwiesen.

Die Verantwortung der Verkehrsteilnehmer

Die neuen Regelungen zur Anordnung von MPU unterstreichen die Verantwortung, die Fahrzeugführer in Bezug auf Alkohol am Steuer tragen. Fahrer mit hohen BAK-Werten ohne Ausfallerscheinungen stellen eine besondere Gefahr dar. Das Bundesverwaltungsgericht erkennt zudem an, dass stark alkoholgewöhnte Personen ein erhöhtes Rückfallrisiko aufweisen. Studien belegen, dass 35,9% der Erstauffälligen mit BAK unter 1,6 Promille in der MPU als ungeeignet beurteilt wurden. Diese Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit umfassender Maßnahmen zur Reduzierung der Rauschfahrten und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. In diesem Kontext verfolgt Roadpol das Ziel, die Zahl der Verkehrstoten nachhaltig zu senken.

Die aktuelle Entwicklung macht deutlich, dass sowohl auf Seiten der Behörden als auch der Verkehrsteilnehmer ein Umdenken zum Schutz aller nötig ist. Ob durch striktere Kontrollen oder persönliche Verantwortung – die Prävention von Rauschfahrten sollte oberste Priorität haben.