Bumerang-Kinder: Rückkehr ins Elternhaus als neue Lebensform!

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Erfahren Sie, warum der 26-jährige Lars Haubner nach einer Trennung wieder zu seinen Eltern in Mühlhausen zurückkehrte.

Erfahren Sie, warum der 26-jährige Lars Haubner nach einer Trennung wieder zu seinen Eltern in Mühlhausen zurückkehrte.
Erfahren Sie, warum der 26-jährige Lars Haubner nach einer Trennung wieder zu seinen Eltern in Mühlhausen zurückkehrte.

Bumerang-Kinder: Rückkehr ins Elternhaus als neue Lebensform!

Immer mehr junge Erwachsene kehren zurück in das Elternhaus, häufig aus dem Grund, dass sie finanzielle Schwierigkeiten oder Trennungen von ihren Partnern erleben. Der Trend der sogenannten Bumerang-Kinder zeigt sich in Deutschland seit etwa 2000, verstärkt durch wirtschaftliche Krisen wie die Finanzkrise ab 2007. Dies berichtet Merkur.

Im Durchschnitt verlassen junge Menschen in Deutschland mit 23,9 Jahren ihr Elternhaus, wie das Statistische Bundesamt ermittelt hat. Die Gründe für den Rückzug ins Elternhaus sind vielfältig: Verlust des Arbeitsplatzes, Schwierigkeiten bei der Jobsuche oder das Ende einer Beziehung sind häufige Auslöser. Ein Beispiel dafür ist Lars Haubner, 26 Jahre alt, der nach einer Trennung mit 25 Jahren wieder zu seinen Eltern nach Mühlhausen bei Neumarkt zog.

Das Leben der Bumerang-Kinder

Haubner lebte zuvor sechs Jahre mit seiner Partnerin und ihrem gemeinsamen Sohn in einer geräumigen 80 Quadratmeter großen Wohnung mit Garten. Nach der Trennung musste er jedoch in sein altes Kinderzimmer im Keller zurückkehren, das nur 16 Quadratmeter umfasst. Trotz der Umstellung betont er, dass er ein gutes Verhältnis zu seiner Familie hat, welches sich seit seinem Einzug sogar verbessert hat. Für seine Wohnsituation zahlt er 300 Euro „Miete“ an seine Eltern, was er als fair empfindet.

Die Rückkehr ins Elternhaus kann nicht nur aus praktischen Gründen, sondern auch aus emotionalen Aspekten von Bedeutung sein. In der britischen Langzeitstudie, die Bumerang-Kinder und deren Auswirkungen auf die Eltern untersuchte, zeigte sich, dass das Wohlbefinden der Eltern negativ beeinflusst wird. Sie fühlen sich oft in ihrer Lebensqualität eingeschränkt, ähnlich wie Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind.

Empfehlungen für harmonisches Zusammenleben

Um das Zusammenleben im Elternhaus harmonisch zu gestalten, empfehlen Experten klare Absprachen über die Wohnsituation und die Planung von nächsten Schritten, wie etwa eine Job- oder Wohnungssuche. Es wird geraten, die Wohnsituation als eine Art WG zu betrachten, in der alle Beteiligten Verantwortung übernehmen. Zudem sollten die erwachsenen Kinder sich am Haushalt beteiligen und weiterhin ein eigenes Leben führen können, um die Selbstständigkeit nicht gänzlich aufzugeben.

Ein wichtiges Thema für Bumerang-Kinder, die längerfristig bei ihren Eltern wohnen, ist die Ummeldung des Wohnsitzes. Diese ist notwendig, wenn der Aufenthalt länger als sechs Monate geplant ist. Am besten wird dafür eine Wohnungsgeberbestätigung von den Eltern oder vom Vermieter ausgestellt. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass Bumerang-Kinder keinen Rundfunkbeitrag zahlen müssen, solange sie nur ein Zimmer im Elternhaus bewohnen und ein Elternteil bereits für den Beitrag aufkommt.

Trotz der Herausforderungen, die mit einem Leben im Elternhaus verbunden sind, hat Lars Haubner nach fast einem Jahr wieder gut in die familiäre Umgebung integriert. Er empfiehlt anderen, die Rückkehr ins Elternhaus zu überdenken, da nicht jeder ein so gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat. Haubner möchte in der Nähe seines Sohnes und seiner Freunde bleiben und sein Hobby, die Feuerwehr, weiterhin ausüben, obwohl die Suche nach einer eigenen Wohnung aufgrund der hohen Mietpreise in seiner Region eine Hürde darstellt.