Spielplatz-Maestro aus Möhringen: Kinder brauchen mehr Spielzeit!

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Bernhard Hanel aus Möhringen plant Spielplätze weltweit und setzt sich für das Spielrecht von Kindern in Krisengebieten ein.

Bernhard Hanel aus Möhringen plant Spielplätze weltweit und setzt sich für das Spielrecht von Kindern in Krisengebieten ein.
Bernhard Hanel aus Möhringen plant Spielplätze weltweit und setzt sich für das Spielrecht von Kindern in Krisengebieten ein.

Spielplatz-Maestro aus Möhringen: Kinder brauchen mehr Spielzeit!

Bernhard Hanel, Gründer der KuKuk GmbH, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern auf der ganzen Welt Spielräume zu schaffen. Mit 57 Jahren bringt er bereits mehrere Jahrzehnte Erfahrung aus unterschiedlichen Bereichen mit, darunter als DJ und Tanzlehrer sowie als Jugendhandballer. Die 2004 gegründete Firma plant und baut Spielplätze nicht nur in Deutschland, sondern fokussiert sich auch auf Krisengebiete, in denen Kinder oft kaum Zugang zu sicherem Spielraum haben. Hanel, der ein Büro in Stuttgart-Möhringen mit 15 Mitarbeitern führt, beschäftigt insgesamt etwa 70 Personen und hat sich zum Ziel gesetzt, die Bedeutung des Spiels für die Entwicklung von Sozialkompetenzen herauszustellen.

Aktuell arbeitet KuKuk an einem Spielplatzprojekt in Travnik, Bosnien, wo in nur sechs Tagen ein großer Spielplatz von jungen Menschen gestaltet wurde. Diese Projekte finden nicht nur in Slums und Waisenhäusern statt, sondern auch in Schulen und Unterkünften für Geflüchtete. Hanel warnt vor einem „falschen Sicherheitsdenken“ und fordert, dass Kinder täglich fünf bis sieben Stunden Freispiel haben sollten, um sich angemessen zu entwickeln, wie Stuttgarter Nachrichten berichtet.

Die Idee hinter KuKuk

Die Gestaltung jedes Spielplatzes erfolgt individuell, ohne Wiederholungen, was dem künstlerischen Ansatz von KuKuk entspricht. In den letzten Jahren hat das Unternehmen einen Anstieg an Aufträgen aus dem kommunalen Bereich verzeichnet, darunter Projekte in der Schweiz, Schweden, Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Hanel und sein Team haben zudem Schulhöfe gestaltet, die sich positiv auf das Verhalten und die Interaktion der Kinder in Pausen und im Unterricht ausgewirkt haben. In Metzingen, wo sie einige der ersten Projekte durchführten, erregten sie Aufsehen und nahmen zunehmend größere Aufträge an. Dies ist ein weiteres Indiz für die Notwendigkeit, kinderfreundliche Räume zu schaffen, eine Auffassung, die auch von Erziehungskunst unterstützt wird.

Hanel hat auch das Weltkinderforum ins Leben gerufen, um Kindern eine Stimme zu geben. Die erste Veranstaltung musste aufgrund finanzieller Mittel ausfallen, jedoch soll sie 2026 wieder stattfinden. Seine Vision ist, Kinder aller Hintergründe zusammenzubringen, um ihre Bedürfnisse und Wünsche in den Vordergrund zu rücken. Gabriele Fischer, Chefredakteurin von „brand eins“, zeigt sich ebenfalls begeistert von diesem Vorhaben und unterstreicht die Wichtigkeit, Kindern eine Plattform zu bieten.

Handlungsbedarf in der Gesellschaft

In einer Welt, in der immer mehr Kinder in strengen Bildungssystemen aufwachsen, kritisiert Hanel die frühe Verschulung in asiatischen Kindergärten, die häufig zu Burnouts führen kann. Er sieht die Notwendigkeit einer grundlegenden Reform des Schulsystems und der Lehrmethoden, um gesunde Lernumgebungen zu schaffen. Weiterhin plant KuKuk, den Bereich Naturräume auszubauen, um gesunde Lebensbedingungen für Kinder zu fördern. Auch Symposiums-Pläne zur lebenswerten Gestaltung von urbanen Räumen stehen in der Agenda, in Zusammenarbeit mit Stadtplanern, um kinderfreundliche Städte zu entwickeln.

Als kleinen, aber notwendigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensverhältnisse vieler Kinder sieht Hanel seine Arbeit. Indem die KuKuk GmbH neue Räume zum Spielen und Lernen schafft, wird ein wichtiger Schritt zur Förderung der sozialen und emotionalen Entwicklung junger Menschen in unserer Gesellschaft gemacht.