Kunst im Autokrisengebiet: Cité d’or beleuchtet Stuttgarts Wandel!
Am 7. Juni 2025 feiert die Inszenierung „Cité d’or“ in Stuttgart Uraufführung. Das Stück thematisiert den Untergang von Autostädten.

Kunst im Autokrisengebiet: Cité d’or beleuchtet Stuttgarts Wandel!
In Stuttgart wird heute das Theaterstück „Cité d’or – Aufstieg und Fall der Stadt Stuttgart“ uraufgeführt. Die Inszenierung, die eine Koproduktion zwischen der transnationalen Gruppe La Fleur und der Staatsoper Stuttgart darstellt, hebt sich durch eine innovative Kombination aus Spiel, Tanz und Gesang hervor. Unter der Regie von Monika Gintersdorfer wird das Thema des Untergangs von Autostädten beleuchtet und aktuelle politische Fragestellungen aufgegriffen. Dabei wird Stuttgart als eine Stadt in der Krise ins Zentrum gerückt, die sich mit Transformationen und dem Verlust ihrer industriellen Vergangenheit auseinandersetzen muss. Die Deutsche Bühne berichtet, dass das Stück als Reaktion auf Entwicklungen in Städten wie Detroit und Abidjan gestalte wird.
Die Aufführung findet im ehemaligen Autohaus in der Metzstraße 1 statt und ist ab 19 Uhr für das Publikum zugänglich. Der Zugang erfolgt über die Werderstraße 4, in der Nähe der U-Bahnhaltestelle Metzstraße (Linien U1, U2, U14). Die Bestuhlung ist barrierefrei und die Aufführung selbst soll eine Dauer von etwa zwei Stunden haben. Es werden auch eingeschränkte Parkmöglichkeiten angeboten, was die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bevorzugt. Als besonderen Aspekt betont Theater Rampe, dass das Stück eine Verbindung zwischen den Lebensrealitäten in Stuttgart, Detroit und Abidjan herstellt.
Thematische und musikalische Elemente
Das musikalische Konzept des Stücks vereint Klänge von Kurt Weill und moderne Techno-Elemente. Die Musik wird von einem zwölfköpfigen Ensemble des Staatsorchesters Stuttgart unter der Leitung von Luka Hauser gespielt, ergänzt durch elektronische Klänge von Timor Litzenberger, E-Gitarre und Synthesizer. Die Choreografie, die stylische Break-Dance-Elemente umfasst, sorgt dafür, dass das Publikum aktiv in die Aufführung einbezogen wird, insbesondere wenn Tänzer wie Ordinateur und Carlos Martinez interaktive Tanzsequenzen darbieten. Dies geschieht in einem improvisatorischen Schwebezustand, der immer wieder auffrischt Die Deutsche Bühne.
Das Ensemble von La Fleur überzeugt durch eine hohe Spielfreude; die Darbietungen sind zumeist in Französisch gehalten. Persönliche Beziehungen innerhalb der Stückentwicklung werden thematisiert, was zur emotionalen Tiefe der Aufführung beiträgt. Das Zusammenspiel von Sinnlichkeit und dem Verbot des Geldes spiegelt die soziale und wirtschaftliche Realität nicht nur Stuttgarts wider, sondern auch die der globalen Gesellschaft Theater Rampe.
Ästhetische Gestaltung und Ausblick
Die Ausstattung, verantwortet von Mukenge/Schellhammer, belässt die architektonischen Räume in ihrer Ursprünglichkeit und investiert in detailreiche Kostüme. Das Stück zeichnet ein Bild der Apokalypse in seinem dritten und letzten Raum, einer ehemaligen Montagehalle, die den dramatischen Höhepunkt darstellt. Durch diesen minimalistisch gehaltenen Rahmen wird die Wandlung Stuttgarts und anderer Autostädte eindrucksvoll visualisiert. Die Vertonung von Weills Melodien zusammen mit technoiden Elementen wird als besonders gelungen hervorgehoben.
„Cité d’or“ setzt damit wichtige Akzente in der aktuellen Theaterlandschaft und thematisiert bedeutende gesellschaftliche Herausforderungen, indem es sowohl die Zuschauer zum Nachdenken anregt als auch ein visuelles wie akustisches Erlebnis bietet. Die Unterstützung durch die Kulturstiftung des Bundes und das engagierte Technikteam, welches die Aufführung vorbereitet hat, zeigt das breite Netzwerk hinter dieser ambitionierten Produktion.