Bosch unter Druck: 2,5 Milliarden Euro Einsparungen und Stellenabbau drohen!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Bosch plant 2,5 Milliarden Euro Einsparungen und kündigt Stellenabbau aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen an.

Bosch plant 2,5 Milliarden Euro Einsparungen und kündigt Stellenabbau aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen an.
Bosch plant 2,5 Milliarden Euro Einsparungen und kündigt Stellenabbau aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen an.

Bosch unter Druck: 2,5 Milliarden Euro Einsparungen und Stellenabbau drohen!

Der Technologiekonzern Bosch steht unter erheblichem Kostendruck und hat angekündigt, weltweit 2,5 Milliarden Euro pro Jahr einsparen zu wollen. Arbeitsdirektor Stefan Grosch erläuterte in einem Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“, dass die Entscheidungen über die konkreten Sparmaßnahmen noch in diesem Jahr getroffen werden sollen. Möglichkeiten zur Beschäftigungsgarantie für Mitarbeiter im Bereich Bosch Mobility sind gegeben, falls die Arbeitnehmerseite die Sparpläne unterstützt. Aktuell gilt in der Automobilsparte ein Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2027, doch die unklare Situation lässt viele Beschäftigte bangen.

Die Vorstellung der Sparpläne kommt in einem Kontext, in dem Bosch sich in einer Krise befindet. Die Gewinne vor Zinsen und Steuern (Ebit) sind im vergangenen Jahr um ein Drittel auf 3,2 Milliarden Euro gesunken, während der Umsatz leicht auf 90,5 Milliarden Euro zurückgegangen ist. Diese Herausforderungen gehen einher mit Überkapazitäten, sinkendem Wettbewerbsdruck und regulatorischen Unsicherheiten. Dazu Grosch: „Der Strukturwandel hat die Kalkulation verändert; für Elektromobilität wird nur noch ein Zehntel der Arbeitskraft im Vergleich zu Dieselantrieben benötigt.“

Sparmaßnahmen und Übernahmen

Trotz der angestrebten Sparmaßnahmen hat Bosch die größte Übernahme in seiner Unternehmensgeschichte angekündigt. Für 7,4 Milliarden Euro wird das Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsgeschäft von Johnson Controls und Hitachi übernommen, was die Mitarbeiterzahl in diesem Sektor von 14.600 auf über 26.000 ansteigen lassen wird. Der Konzern plant, in deutsche Standorte zu investieren, um seine Marktposition im Klimatisierungsmarkt zu festigen. Konzernchef Stefan Hartung bezeichnetet die Übernahme als wichtigen Meilenstein der Strategie 2030. Der Abschluss der Akquisition wird in etwa zwölf Monaten erwartet.

Das Management sieht die Übernahme auch als Möglichkeit, den Geschäftsbereich nachhaltig zu stärken, obwohl es bei milliardenschweren Übernahmen immer Risiken gibt, wie das Beispiel von ZF Friedrichshafen zeigt, das mit hohen Schulden zu kämpfen hat. Die Mitarbeitervertretung kritisiert die Sparankündigungen als „Salamitaktik“ und fordert eine klare und zeitnahe Planung vom Management.

Auswirkungen auf die Belegschaft

Die Personalentwicklung bei Bosch ist angespannt. Es wurden bereits über 12.000 Arbeitsplätze seit Mitte 2023 zur Streichung angekündigt, wobei 6.000 Stellen in Deutschland betroffen seien. Der Stellenabbau im Automobilbereich, der unter Druck steht, wird als Einsparmaßnahme in Betracht gezogen. Bosch rechtfertigt diese Maßnahmen mit einer schwachen Nachfrage nach Elektroautos. Nichtsdestotrotz ist Bosch optimistisch, dass durch die Übernahme und Investitionen in Zukunftsbereiche wie E-Mobilität, Wärmepumpen und Wasserstoff der Umsatz und Gewinn bis 2025 gesteigert werden können.

Grosch betont die Notwendigkeit, den Anpassungsbedarf regelmäßig zu überprüfen, um im Wettbewerb bestehen zu können. Die Belegschaft, die sich im Jahr 2024 um drei Prozent auf 418.000 Beschäftigte reduziert hat, wird weiterhin politisch von Betriebsrat und IG Metall kritisch beobachtet. Auch der Druck, aufgrund von nicht erfüllten Wachstumszielen in Zukunftsfeldern Investitionen zu tätigen, bleibt hoch. Bosch muss eine Rendite von sieben Prozent erreichen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Die Situation bleibt komplex und es bleibt abzuwarten, wie sich die Pläne des Unternehmens entwickeln werden und welche konkreten Maßnahmen letztlich ergriffen werden, um den Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.

Für weitere Informationen: SWR, bw24, Tagesschau.