Bosch plant drastischen Stellenabbau: 13.000 Jobs in Gefahr!
Bosch plant in Stuttgart-Feuerbach den Abbau von 3.500 Stellen. Auswirkungen auf die Region und Mitarbeiter sind enorm.

Bosch plant drastischen Stellenabbau: 13.000 Jobs in Gefahr!
Der Automobilzulieferer Bosch steht vor weitreichenden Umstrukturierungen in Deutschland, die vor allem die Regionen Baden-Württemberg stark betreffen werden. Insgesamt plant das Unternehmen, bis Ende 2030 rund 22.000 Arbeitsplätze abzubauen. Dies geschieht im Zuge von notwendigen Effizienzsteigerungen und Sparmaßnahmen, die durch die anhaltende Krise in der Automobilindustrie erforderlich wurden. Betroffen sind insbesondere die Standorte Stuttgart-Feuerbach, Schwieberdingen und Waiblingen, wo sich die größte Zahl der Stellenstreichungen konzentrieren wird.
In Stuttgart-Feuerbach, einem der Hauptstandorte, sind bis zu 3.500 Stellen in den Bereichen Entwicklung, Vertrieb, Verwaltung und Produktion von Antriebskomponenten bedroht. Dies hat bereits zu Besorgnis in der Stadt geführt. Finanzbürgermeister Thomas Fuhrmann bezeichnete die Dimension des Stellenabbaus als überraschend und äußerte die Hoffnung, dass der Abbau über einen längeren Zeitraum gestreckt werden könnte.
Regionale Auswirkungen
Auch in Schwieberdingen ist die Situation angespannt. Hier sollen in den nächsten fünf Jahren etwa 1.750 Stellen wegfallen. Bürgermeister Stefan Benker informierte, dass die Stadt im Vorfeld über die wirtschaftlichen Herausforderungen der Automobilindustrie in Kenntnis gesetzt wurde. Dies lässt die lokale Politik nun daran arbeiten, Betroffenen Perspektiven in anderen Unternehmen zu bieten.
In Waiblingen hingegen spitzen sich die Lage und die Reaktionen weiter zu. Hier sollen 560 Stellen in der Produktion von Verbindungstechnik bis Ende 2028 abgebaut werden. Der Oberbürgermeister Sebastian Wolf betonte, dass die Stadt aktiv versuchen wird, die Bosch-Mitarbeitenden an andere Arbeitgeber zu vermitteln. Proteste der Mitarbeiter gegen die Pläne sind bereits dokumentiert, was auf das hohe emotionale und wirtschaftliche Gewicht aufmerksam macht, das die Schließung eines so bedeutenden Standortes für die lokale Gemeinschaft haben wird.
Besonders besorgniserregend ist die Lage in Renningen, wo die Unsicherheit und Existenzängste unter den Mitarbeitenden groß sind, obgleich dieser Standort nicht direkt von den aktuellen Stellenstreichungen betroffen ist. Bürgermeisterin Melanie Hettmer sprach von den psychologischen und wirtschaftlichen Belastungen, die diese ungewisse Situation für die Mitarbeitenden mit sich bringt.
Wirtschaftliche Hintergründe
Die Gründe für diese drastischen Maßnahmen gehen über regionale Probleme hinaus. Der gesamte Mobility-Bereich von Bosch hat seit Anfang 2024 bereits 9.000 Stellen abgebaut, wobei die Hälfte dieser Stellen tatsächliche Entlassungen waren. Bosch verfolgt darüber hinaus jährliche Einsparungen von etwa 2,5 Milliarden Euro, die durch eine Vielzahl von Strategien, einschließlich der Nutzung Künstlicher Intelligenz und der Reduzierung von Sach- und Materialkosten, erreicht werden sollen.
Angesichts dieser Situation haben sowohl der Betriebsrat als auch die IG Metall Widerstand gegen die Pläne angekündigt. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis 2027 ausgeschlossen, Abfindungen könnten jedoch eine Möglichkeit darstellen, die schwierige Phase für die Mitarbeitenden abzumildern. Dennoch sind die Bedenken in der Belegschaft groß, und die Proteste in Waiblingen könnten der Anfang einer breiteren Diskussion über die Herausforderungen und Perspektiven der Beschäftigten in der Automobilbranche sein.
Die kommenden Jahre werden entscheidend für Bosch und die Region Baden-Württemberg sein, da die Auswirkungen der Sparmaßnahmen in der Automobilindustrie nicht nur die Belegschaft, sondern auch die gesamte Wirtschaft vor erhebliche Herausforderungen stellen werden. Die Entwicklungen in den betroffenen Städten stehen stellvertretend für den Wandel, den die Branche durchlebt, und die Frage, wie die Vielfalt der Erfahrungen und Reaktionen der Mitarbeitenden in dieser Zeit gehört und berücksichtigt werden kann, bleibt offen.
SWR berichtet, dass die Stadt Stuttgart auf eine Reduktion des Stellenabbaus hofft, während Tagesschau die bundesweiten Dimensionen der Abbaumöglichkeiten und deren Gründe detailliert analysiert.