10.000 Euro für historischen Schatz: Ofenplatten-Sammlung in Gefahr!
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert mit 10.000 Euro die Inventarisierung der bedeutenden Wasseralfinger Sammlung.

10.000 Euro für historischen Schatz: Ofenplatten-Sammlung in Gefahr!
Am Wochenende wird in Wasseralfingen ein ganz besonderes Ereignis gefeiert. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) übergibt einen Fördervertrag im Wert von 10.000 Euro, um die Inventarisierung der bedeutenden Ofenplatten- und Modellsammlung der Schwäbischen Hüttenwerke zu unterstützen. Diese Veranstaltung findet am 29. Juni 2025, um 11 Uhr, statt und ist Teil der Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen der DSD, die bisher über 6.000 Denkmale gefördert hat. Anwesend sind zahlreiche wichtige Persönlichkeiten, darunter Arnolf Hauber, der Ortskurator von Ellwangen, Martin Hahn vom Regierungspräsidium Stuttgart und Katja Baumgärtner, die Vorsitzende der „Eisenfreunde 1365 Ostwürttemberg“.
Das Geld für den Fördervertrag stammt aus Spenden und den Erträgen der Lotterie Glücksspirale, wie Viktoria Kesper von Lotto Baden-Württemberg erklärt. Ziel dieser finanziellen Unterstützung ist es, historische Objekte, wie die wertvolle Wasseralfinger Sammlung, zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die bedeutende Sammlung der Schwäbischen Hüttenwerke
Die Wasseralfinger Sammlung ist ein wahres Juwel mit rund 1.000 figürlich und ornamental verzierten Ofenplatten sowie etwa 3.500 Modellen aus Holz oder Gips. Diese Modelle wurden für Statuen, Reliefs, Plaketten, Kandelaber, Brunnenstöcke, Grabschmuck sowie Säulen und andere Bauplastik verwendet. Martin Hahn beschreibt die Sammlung als einen „ungehobenen Schatz“ der europäischen Kunstgeschichte, deren Inventarisierung aufgrund der Vielzahl an nummerierten Stücken eine aufwendige und kostspielige Angelegenheit ist.
Die Schwäbischen Hüttenwerke wurden 1660 gegründet und entwickelten sich rasch zur Hauptgießerei in Württemberg. Anfangs waren die Ofenplatten kunstvoll mit Wappen oder figürlichen Reliefs verziert, was die künstlerische Bedeutung des Unternehmens unterstreicht. 1803 gelangte das Werk in württembergische Hand und wurde zu einem wichtigen industriellen Standort für den Eisenguss. Die Modelle der Sammlung wurden unter anderem von Künstlern der Stuttgarter Kunst- und Gewerbeschule entworfen.
Ein Erbe in Gefahr
Leider führte die Insolvenz der Gießerei im Jahr 2019 zur Einstellung der Produktion nach über 650 Jahren Eisenguss in Wasseralfingen. Trotz der Schließung blieb die Sammlung im Landeseigentum, was ihrer Bedeutung als Teil der regionalen Geschichte und Kultur zugutekommt. Die DSD fördert im Rahmen ihrer Aktivitäten mehr als 430 Denkmale in Baden-Württemberg, und die Unterstützung der Wasseralfinger Sammlung ist nur ein Teil ihrer umfassenden Bemühungen, das kulturelle Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren.
Das bevorstehende Fest in Wasseralfingen ist nicht nur eine Feier der Vergangenheit, sondern auch ein wichtiger Schritt in die Zukunft, um sicherzustellen, dass die wertvolle Sammlung der Schwäbischen Hüttenwerke erhalten bleibt und weiterhin geschätzt wird.
Weitere Informationen zu diesem Thema sind auf Schwäbische.de und denkmalschutz.de zu finden.