Stadt Stuttgart plant großes Flüchtlingsdorf auf der Waldau!
Stuttgart plant die Erweiterung des Flüchtlingsdorfs auf der Waldau bis 2027, um steigende Flüchtlingszahlen unterzubringen.

Stadt Stuttgart plant großes Flüchtlingsdorf auf der Waldau!
Die Stadt Stuttgart hat angekündigt, das Flüchtlingsdorf auf der Waldau im Stadtteil Degerloch zu erweitern. Dies ist eine Reaktion auf die steigende Zahl an geflüchteten Menschen, die die Stadt erwartet. Laut krzbb.de wird eine Machbarkeitsstudie umgesetzt, die eine Aufstockung der aktuellen Containergebäude im Gut-Muths-Weg vorsieht. Zukünftig könnten dort bis zu 435 Personen untergebracht werden, im Krisenfall theoretisch sogar bis zu 720 Personen.
Aktuell steht den geflüchteten Personen in den Containergebäuden lediglich eine Wohnfläche von 4,5 Quadratmetern pro Person zur Verfügung. Um der gesetzlichen Mindestwohnfläche von sieben Quadratmetern pro Person gerecht zu werden, wird die Stadt die Containergebäude in fünf Bauabschnitten aufstocken. Vor der Erweiterung müssen die bestehenden Container geräumt werden, wobei in den neuen Obergeschossen maximal zwei Personen pro Zimmer untergebracht werden sollen. Baurechtlich wird jedoch eine Belegung von drei Personen je Zimmer beantragt.
Hintergrund der Maßnahmen
Diese Maßnahme zur Aufstockung der Container ist auch eine direkte Reaktion auf die Kritik des Freundeskreises Degerlocher Flüchtlinge (FDF). Dieser hatte die beengten Verhältnisse und den schlechten Zustand der Außenanlagen angeprangert. Derzeit bestehen die Außenanlagen hauptsächlich aus einer großen Schotterfläche, die weder Schatten bietet noch für Aufenthaltsräume geeignet ist. Um etwas Schatten zu schaffen, hatte der FDF bereits große Schirme aufgestellt.
Die Erweiterung des Flüchtlingsdorfs soll bis 2027 abgeschlossen sein, um den wachsenden Bedarf zu decken.
Aktuelle Flüchtlingssituation in Stuttgart
Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) rechnet mit einem anhaltenden, massiven Zuzug von ukrainischen Flüchtlingen. Um diesem Umstand Herr zu werden, hat die Stadt kürzlich zwei ehemalige Hotels mit insgesamt 1.100 Plätzen und ein Boardinghaus mit weiteren 556 Plätzen angemietet. Für die Containerdörfer wurden bereits Standorte auf dem Cannstatter Wasen (440 Plätze) und auf der Waldau (über 160 Plätze) festgelegt.
Die Container auf dem Cannstatter Wasen sollen bis Ende Oktober fertiggestellt werden und bieten zusätzlich Platz, der teilweise für das Landwirtschaftliche Hauptfest genutzt wird. Das Containerdorf auf der Waldau könnte sich hingegen verzögern, da derzeit noch ein Mangel an benötigten Containern besteht. Gegenwärtig sind 7.400 geflüchtete Personen in Notunterkünften und Flüchtlingsheimen in Stuttgart untergebracht, darunter etwa 3.300 aus der Ukraine. Zwar wurden bislang Schulsporthallen nicht zur Unterbringung umfunktioniert, doch könnte dies bei weiterhin steigenden Zahlen notwendig werden.