Gehörlose Zwillinge aus Syrien: Vom Krieg in die Malerei in Winnenden!

Gehörlose Zwillinge aus Syrien: Vom Krieg in die Malerei in Winnenden!

Winnenden, Deutschland - Badie und Mohamad Al Ali sind Zwillinge aus Syrien, die vor dem schrecklichen Bürgerkrieg in ihrem Heimatland geflohen sind. Die beiden Gehörlosen haben in Idlib eine unbeschwerte Kindheit verbracht, bis ihre Welt im Jahr 2011 durch den Krieg auf den Kopf gestellt wurde. Der spektakulärste Einschnitt in ihr Leben kam jedoch durch einen Bombenanschlag, der ihren Hörsinn dauerhaft beeinträchtigte und sie taub werden ließ. Trotz dieser erschütternden Erfahrungen haben sie sich in ihrer neuen Heimat, Deutschland, gut integriert und arbeiten derzeit als Maler in Winnenden. „Wir sind fleißig und haben unseren Humor nie verloren“, erzählen die Zwillinge optimistisch. Stuttgarter Nachrichten berichtet über ihren beeindruckenden Lebensweg und die Herausforderungen, denen sie sich stellen mussten.

Die Flucht von Badie und Mohamad ist kein Einzelfall. Bis Ende Dezember 2024 lebten rund 975.100 syrische Staatsbürger*innen in Deutschland, wobei viele von ihnen vor den Gräueln des Krieges geflohen sind. Im Jahr 2025 haben mehr als 76.800 Syrer*innen erstmals Asyl in Deutschland beantragt, was die Zahl der Schutzsuchenden weiterhin hoch hält. Von diesen haben 60 Prozent eine (befristete) Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen erhalten, während weitere 10 Prozent aufgrund familiärer Gründe einen Aufenthaltstitel beantragt haben. Diese Statistiken verdeutlichen den anhaltenden Zustrom syrischer Flüchtlinge und die Herausforderungen, vor denen sie stehen, um sich hier ein neues Leben aufzubauen Mediendienst Integration.

Der Krieg und seine Folgen

Der Bürgerkrieg in Syrien brach 2011 nach der brutalen Niederschlagung friedlicher Proteste durch das Assad-Regime aus. Auch nach dem Sturz des Regimes durch Rebellen im Dezember 2024 bleibt die Sicherheitslage in Syrien angespannt. Fast 7 Millionen Syrer gelten Ende 2023 als Binnenvertriebene, während 6,5 Millionen ins Ausland geflohen sind. Deutschland hat sich als eines der Hauptaufnahmeländer für syrische Flüchtlinge etabliert, wobei syrische Staatsbürger*innen die zweitgrößte Gruppe der Schutzsuchenden nach den Ukrainer*innen darstellen bpb.

Mehr als 712.000 syrische Schutzsuchende waren Ende 2023 im Ausländerzentralregister erfasst, 88 Prozent von ihnen hatten einen anerkannten Schutzstatus. Doch die politische Situation in Syrien bleibt instabil. Die UNHCR schätzt, dass derzeit über 16 Millionen Menschen in Syrien humanitäre Hilfe benötigen, was die Rückkehr für viele Flüchtlinge unmöglich macht. Die Hoffnung auf Verbesserung der Lebensbedingungen in ihrer Heimat besteht, allerdings ist die politische Zukunft des Landes nach dem Sturz des 50-jährigen Assad-Regimes unklar.

Integration und Perspektiven

Trotz der widrigen Umstände zeigen Badie und Mohamad, welche positiven Geschichten möglich sind. Sie arbeiten hart an ihrer Integration in die deutsche Gesellschaft und sind ein Beispiel für Resilienz und Lebenswillen. Ihre berufliche Beschäftigung, neben vielen anderen syrischen Staatsbürger*innen, zeigt, dass Integration gelingen kann. In Deutschland sind Syrer*innen besonders in den Gesundheitsberufen und technischen Bereichen aktiv. Im Schuljahr 2023/2024 besuchten rund 206.000 syrische Kinder und Jugendliche allgemeinbildende Schulen, was für eine bessere Zukunft für die nächsten Generationen steht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Integration von syrischen Flüchtlingen trotz der großen Herausforderungen gelingen kann. Beispielhafte Geschichten wie die von Badie und Mohamad Al Ali zeigen, dass Hoffnung und Humor selbst aus den dunkelsten Zeiten erwachsen können. Deutschland bleibt ein wichtiger Zufluchtsort für viele, die auf der Suche nach Schutz und einer Zukunft sind.

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OrtWinnenden, Deutschland
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