Weltverband Boxen führt Geschlechtertests ein: Olympiasiegerin Khelif betroffen!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

World Boxing führt Geschlechtertests für Athleten ein, um faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten. Olympiasiegerin Khelif betroffen.

World Boxing führt Geschlechtertests für Athleten ein, um faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten. Olympiasiegerin Khelif betroffen.
World Boxing führt Geschlechtertests für Athleten ein, um faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten. Olympiasiegerin Khelif betroffen.

Weltverband Boxen führt Geschlechtertests ein: Olympiasiegerin Khelif betroffen!

Der Box-Verband World Boxing hat kürzlich die Einführung verpflichtender Geschlechtertests für männliche und weibliche Athleten in seinen Wettbewerben bekanntgegeben. Diese Maßnahme ist Teil einer neuen Richtlinie, die auch das Alter und das Gewicht der Teilnehmer regelt. Ziel ist es, die Sicherheit aller Teilnehmer zu gewährleisten und gleiche Wettbewerbsbedingungen für Männer und Frauen zu schaffen. Diese Entscheidung kommt nach der Kontroverse um die algerische Olympiasiegerin Imane Khelif, die aufgrund von Fragen zu ihrer Geschlechtsidentität in den Fokus geriet. Laut ZVW berichtet, dass Khelif nicht am Eindhoven Box Cup teilnehmen kann, da sie vor der Teilnahme einen genetischen Geschlechtstest ablegen muss.

Die Festlegung, dass alle Athleten über 18 Jahre einen PCR-Gentest zur Bestimmung ihres Geburtsgeschlechts durchführen müssen, ist ein zentraler Bestandteil dieser neuen Regelung. Der Test kann über einen Nasen- oder Mundabstrich, sowie durch Speichel oder Blut erfolgen. Nationalen Verbänden obliegt es, die Testung ihrer Athleten sicherzustellen, indem sie eine entsprechende Bestätigung des Geschlechts auf Grundlage des PCR-Tests vorlegen. Diese Maßnahme wurde als Antwort auf die Herausforderungen in der Vergangenheit eingeführt, als Khelif und die taiwanesische Boxerin Lin Yu-ting von der Weltmeisterschaft 2023 ausgeschlossen wurden, weil sie nicht genau spezifizierte Geschlechter-Tests nicht bestanden hatten.

Reaktionen und Kontexte

Die Reaktion auf die Entscheidung war gemischt. Während der scheidende IOC-Boss Thomas Bach betonte, dass Boxen im olympischen Programm bleiben soll, wenn ein verlässlicher Partner zur Organisation zur Verfügung steht, ist die Debatte um Geschlechtsidentität im Sport äußerst kontrovers. Imane Khelif, die 2024 an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen durfte, bezeichnete die Diskussion um ihre Weiblichkeit als „Mobbing“. Sie sieht ihren Olympiasieg als Antwort auf die Kritik an ihrer Geschlechtsidentität und den vergangenen Ausschluss aus gewachsenen Verbänden.

Die Diskussion um Gender-Tests hat zudem das Thema Intersexualität verstärkt ins Bewusstsein gerückt. Wie von der Tagesschau dargelegt, bedeutet Intersexualität das Vorliegen sowohl männlicher als auch weiblicher Merkmale. Der Soziologe Dennis Krämer von der Universität Münster hebt hervor, dass das Thema im Leistungssport zunehmend Beachtung findet und stelle dabei fest, dass die Regeln in der Leichtathletik bereits Testosteronwerte für intersexuelle Athleten regulieren. Diese Werte sind nicht nur sportartspezifisch unterschiedlich, sondern auch bei biologischen Frauen variabel, was die Diskussion über Fairness im Sport weiter kompliziert.

Die neuen Regeln von World Boxing, die auch das Zählen von Testosteron in anderen Sportarten betreffen, sollen dazu beitragen, intersexuelle Athleten in die bestehenden Wettbewerbssysteme zu integrieren. Dennoch bleibt eine breite Akzeptanz und faire Behandlung dieser Athleten ein vielschichtiges und herausforderndes Thema. Die Bestrebungen, den Sport inklusiver zu gestalten, zeigen sich auch in den Initiativen, Mixed Team-Wettbewerbe bei Olympischen Spielen einzuführen.

Insgesamt verdeutlicht die Einführung von Geschlechtertests durch World Boxing die komplexen Herausforderungen, die mit Geschlechtsidentität und sportlicher Fairness verbunden sind. Während die Maßnahmen dem Schutz der Athleten dienen sollen, bleibt die Diskussion über die Rechte und die Anerkennung von intersexuellen und transgender Athleten eine zentrale gesellschaftliche Fragestellung.