Schreckschüsse in Göppingen: 18-Jähriger stellt sich der Polizei!
Schreckschüsse in Göppingen: 18-Jähriger stellt sich der Polizei!
Göppingen, Deutschland - In Göppingen hat ein 18-Jähriger gestern mit einer Schreckschusswaffe in die Luft geschossen, was zu einem intensiven Polizeieinsatz führte. Die Schüsse fielen gegen 17 Uhr in der Nähe einer Tankstelle, und zahlreiche Zeugen alarmierten sofort die Polizei. Diese fand vor Ort zwei Patronenhülsen, die von der Schreckschusswaffe stammen. So berichten die ZVW.
Der junge Mann flüchtete zunächst unerkannt, doch die Polizei konnte ihn später anhand von Videoaufzeichnungen identifizieren. Trotz des umfangreichen Polizeieinsatzes, bei dem bis zu 40 Beamte der schwer bewaffneten Beweis- und Festnahmeeinheit im Einsatz waren, wurde die Waffe weder bei ihm noch in seiner Wohnung gefunden. Der 18-Jährige stellte sich am frühen Morgen daraufhin selbst auf dem Polizeirevier Göppingen und befand sich mutmaßlich in einem psychischen Ausnahmezustand, was zu seiner Einweisung in eine Klinik führte.
Psychische Erkrankungen und Polizeieinsätze
Die Vorfälle rund um Polizeieinsätze und psychische Erkrankungen werfen ein Licht auf ein weitreichendes Problem. Eine Studie aus Baden-Württemberg aus dem Jahr 2021 zeigt, dass Polizeibedienstete über 18 Prozent ihrer Kontaktpersonen als psychisch krank einschätzen. Häufige Ursachen hierfür sind Suchterkrankungen, Depressionen und Schizophrenie. Psychisch kranke Menschen sind häufig Opfer von polizeilichen Schusswaffeneinsätzen, da ihr Verhalten schwer vorhersehbar ist, wie die Bayerische Staatszeitung berichtet.
In den vergangenen zehn Jahren sind in Baden-Württemberg 14 Menschen durch Polizeischusswaffen gestorben, darunter fünf mit psychischen Erkrankungen. Oft standen diese Personen zum Zeitpunkt der Tötung unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen. Zwischen 2012 und 2021 wurden in Bayern 46 Personen durch den Einsatz von Schusswaffen verletzt. Eine umfassende Erfassung der psychischen Erkrankungen der Betroffenen existiert jedoch nicht.
Ausbildung und Handlungsstrategien der Polizei
Um mit solchen Situationen besser umzugehen, wird in der Polizeiausbildung intensiv der Umgang mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen behandelt. Dieses Thema ist Bestandteil des Studiums für die dritte Qualifikationsebene im Polizeivollzugsdienst an der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern. Zudem ist die Weiterbildung in der Polizei auf den Umgang mit aggressiven Personen in solchen Ausnahmesituationen fokussiert.
Die Verhandlungsgruppen der Bayerischen Polizei kommen regelmäßig zum Einsatz, um durch deeskalierende Gespräche zu intervenieren. Auch Psychologen werden zur fachspezifischen Beratung der Verhandlungsgruppen hinzugezogen, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.
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Ort | Göppingen, Deutschland |
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