Neue Strategie gegen Asiatische Hornisse: Eigentümer in der Pflicht!

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Waiblingen diskutiert neue Strategien zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse, die seit 2014 in Deutschland verbreitet ist.

Waiblingen diskutiert neue Strategien zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse, die seit 2014 in Deutschland verbreitet ist.
Waiblingen diskutiert neue Strategien zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse, die seit 2014 in Deutschland verbreitet ist.

Neue Strategie gegen Asiatische Hornisse: Eigentümer in der Pflicht!

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax), die 2014 in Deutschland entdeckt wurde, hat sich seither stark verbreitet. Ursprünglich stammt diese Art aus Südostasien. Erstmals wurde eine Unterart 2004 in Europa nachgewiesen und hat sich in den letzten Jahren bis in den Südwesten Deutschlands sowie nach Nordrhein-Westfalen ausgebreitet. Aktuell wird die Asiatische Hornisse als „etabliert und verbreitet“ in Deutschland eingestuft, was die Situation für die Biodiversität in der Region problematisch macht. Laut zvw.de trägt die Hornisse zur Konkurrenz unter den Arten bei, wo sie insbesondere Bienenvölker angreift und damit das empfindliche Bestäubersystem gefährdet. Auf der EU-Liste der invasiven Arten stehen derzeit 42 Tier- und 46 Pflanzenarten, wobei die Asiatische Hornisse eine besondere Bedrohung darstellt.

Im Jahr 2022 wurden in Baden-Württemberg bereits 1.470 Nester entdeckt. Für das laufende Jahr rechnen Experten mit einer Verdopplung oder Verdreifachung der Anzahl an Nestern. Um der Verbreitung entgegenzuwirken, hat das Bundesumweltministerium neue Maßnahmen beschlossen. Grundstückseigentümer sind ab sofort für die Beauftragung und Bezahlung der Nestentfernung verantwortlich, sollten sie dies wünschen. Bisher trug das Ministerium die Kosten, jedoch wurde für 2024 ein Budget von rund 400.000 Euro eingeplant, um weiterhin gezielte Einsätze zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse zu ermöglichen. Die Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Stuttgart-Hohenheim koordiniert diese Aktionen und empfielt Eigentümern, Nester den unteren Naturschutzbehörden zu melden, idealerweise mit einem Foto. Damit soll eine effektive Beseitigung der Nester gewährleistet werden.

Die Bedrohung durch invasive Arten

Dr. Manfred Verhaagh, Entomologe am Naturkundemuseum Karlsruhe, beschäftigt sich seit 2014 intensiv mit den Auswirkungen der Asiatischen Hornisse. Diese Art hat kaum natürliche Feinde, was ihre ungehinderte Vermehrung begünstigt und sie zu einer ernsthaften Bedrohung für die heimische Fauna macht. Neben den Bienenvölkern sind auch andere Insektenarten betroffen. In Frankreich wurde ein negativer Einfluss auf die Bestäubung von Efeu-Blüten festgestellt, eine Situation, die in Deutschland ebenfalls droht, sofern die Ausbreitung nicht unter Kontrolle gebracht wird. Die Hornisse ist mit einer Größe von 1,7 bis 2,4 cm kleiner als die heimische Hornisse, jedoch größer als eine Wespe und hat eine schwarze Grundfärbung und gelbe Füße. Obgleich sie weniger aggressiv ist, kann ihr Stich allergische Reaktionen hervorrufen.

Insgesamt gibt es in Deutschland rund 900 etablierte Neobiota-Arten, die etwa 1% der gesamten Artenvielfalt ausmachen. Die größte Gruppe unter diesen Neobiota sind die Pflanzen (Neophyten) mit etwa 470 Arten. Laut dem Bundesamt für Naturschutz wird die Übertragung neuer invasiver Arten durch den internationalen Handel und Verkehr begünstigt. Besonders besorgniserregend ist, dass kalte Winter als natürliche Barriere fungieren, die durch den Klimawandel geschwächt werden könnte, was die Ausbreitung dieser Arten weiter begünstigen würde.

Um die Natur in Deutschland zu schützen, ist es wichtig, die Auswirkungen der Asiatischen Hornisse und anderer invasiver Arten aktiv zu bekämpfen. Die neue Strategie zur Nestbeseitigung und Aufklärung über das Meldeverfahren für Nester stellt einen ersten Schritt dar, um die biologischen Netzwerke in den betroffenen Regionen zu erhalten und zu fördern.