Verletzte Igel retten: So helfen Sie richtig in Schorndorf!

Verletzte Igel retten: So helfen Sie richtig in Schorndorf!

In Schorndorf rückt das Thema Igelverletzungen zunehmend in den Fokus. Das örtliche Tierheim erhält täglich zwischen 30 und 40 Meldungen über verletzte Igel, die in Gärten gesichtet werden. Dies wurde von Zvw bestätigt. Dabei handelt es sich häufig um Igel, die entweder verletzt, zu klein oder einfach nur neugierig raschelnd im Garten anzutreffen sind. Oft ist unklar, ob diese Tiere Hilfe benötigen oder ob sie in der Lage sind, selbst für sich zu sorgen.

Manuela Dilger, die stellvertretende Leitung des Tierheims, betont, dass es wichtig ist, in solchen Fällen richtig zu reagieren. Dies schließt auch die Bereitstellung von Informationen über die Aufzucht von Igeln zu Hause ein. Doch helfen ist nicht immer die beste Lösung – im Herbst brauchen Igel Unterstützung, jedoch nur unter bestimmten Bedingungen.

Wann ist Hilfe erforderlich?

Nach Angaben des Tierschutzvereins Schorndorf sollten menschliches Eingreifen nur in Ausnahmefällen erfolgen. Eine Intervention ist notwendig, wenn:

• Igel sichtbar krank, verletzt oder geschwächt sind,
• oder wenn es sich um verwaiste Jungtiere handelt.

Falsche Hilfe kann nämlich dazu führen, dass Igel aus ihrer natürlichen Umgebung gerissen werden oder sie nicht richtig versorgt werden. Vor einer Pflege sollte daher immer ein Fachmann, wie ein Tierarzt oder ein Tierschutzverein, konsultiert werden.

Erste Hilfe für Igel

Die wichtigsten Schritte zur ersten Hilfe bei gefundenen Igeln sind:

1. Notieren von Funddatum, Uhrzeit, Gewicht und Fundstelle;
2. Untersuchung auf Verletzungen;
3. Unterkühlte Igel mit einer Gummiwärmflasche aufwärmen;
4. Den Igel nicht baden, stattdessen sollten Flöhe und Zecken vom Tierarzt entfernt werden;
5. So schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen.

Eine wichtige Empfehlung ist, die Tiere in einem Raum mit Zimmertemperatur unterzubringen und ihnen eine Erstversorgung mit Katzen- oder Hundefutter oder Rührei bieten. Wasser sollte immer bereitgestellt werden, jedoch keine Milch. Bei geschwächten Tieren kann auch lauwarmen, ungesüßten Tee eingeflößt werden.

Unterbringung und Ernährung

Igel sind Einzelgänger und benötigen daher eigene Gehege, die mindestens zwei Quadratmeter groß, ausbruchsicher und mit 45 bis 50 Zentimetern hohen Wänden gestaltet sein sollten. Der Boden sollte mit Zeitungspapier ausgelegt sein und ein Schlafhäuschen aus Karton mit Schlupfloch bietet den Tieren einen sicheren Rückzugsort.

Als Insektenfresser sollten Igel nicht mit Schnecken oder Regenwürmern gefüttert werden. Stattdessen empfiehlt es sich, Futter in kippsicheren, flachen Näpfen anzubieten und einmal täglich abends zu füttern. Die Futtermenge sollte auf das Gewicht des Igels abgestimmt werden, um sicherzustellen, dass dieser gesund zunimmt.

Winterschlaf und Auswilderung

Gesunde Igel sollten im Herbst ausgewildert werden, um in den Winterschlaf zu gehen. Igel, die in Pflege sind, müssen jedoch ein Mindestgewicht von 500 Gramm erreichen. Zudem sollten sie in einem kühlen Quartier mit Schlafhäuschen und Futterstelle untergebracht werden. Das Aussetzen sollte erfolgen, wenn die Natur wieder Nahrung bietet, wobei dies idealerweise in der Abenddämmerung geschehen sollte. Vorab ist es ratsam, die Krallen der Igel kürzen zu lassen, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen.

Die Rückkehr der Igel an ihren Fundort ist entscheidend, da sie über ein hervorragendes Ortsgedächtnis verfügen und neue Lebensräume Nahrung und Schutz bieten sollten. Der richtige Umgang mit den stacheligen Bewohnern der Gärten ist also nicht nur eine Frage des Tierschutzes, sondern trägt auch zum Erhalt dieser beliebten Wildtiere bei.