Nach Hochwasser: Weru schließt in Rudersberg und kämpft um Zukunft!

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Nach der Hochwasserkatastrophe 2022 verliert Weru in Rudersberg seine Produktion; 150 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.

Nach der Hochwasserkatastrophe 2022 verliert Weru in Rudersberg seine Produktion; 150 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.
Nach der Hochwasserkatastrophe 2022 verliert Weru in Rudersberg seine Produktion; 150 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.

Nach Hochwasser: Weru schließt in Rudersberg und kämpft um Zukunft!

Die Weru GmbH in Rudersberg steht vor einschneidenden Veränderungen, nachdem eine verheerende Flutkatastrophe im Sommer 2022 massive Zerstörungen an den Produktionsanlagen verursacht hat. Ein übergelaufenes Rückhaltebecken hatte in der Region Wieslauftal gewaltige Schäden angerichtet, die jetzt als wirtschaftlicher Totalschaden in Höhe von rund 120 Millionen Euro eingestuft werden. Infolgedessen musste das Unternehmen seine Produktionshalle schließen, Maschinen und Brücken abreißen und das Gelände an den Vermieter zurückgeben. Laut Stuttgarter Zeitung verloren 150 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze.

Der Geschäftsführer Frank Fleissner spricht von den weitreichenden Folgen für die Belegschaft, die ihre Identität und Stabilität verloren habe. Viele der betroffenen Mitarbeiter sehen sich nun einer ungewissen Zukunft gegenüber. In Reaktion auf die Katastrophe plant die Geschäftsführung, die verbliebenen Mitarbeiter zu unterstützen und möglicherweise neue Stellen zu schaffen. Das Unternehmen hat die Produktion bereits nach Ostdeutschland verlagert und wird künftig vornehmlich in den Werken in Triptis und Gommla fertigen.

Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen

Rudersberg, eine Gemeinde mit etwa 11.500 Einwohnern, steht nun vor besonderen Herausforderungen. Die Auswirkungen der Hochwasserereignisse sind nicht nur physisch; laut einer Untersuchung des Deutschen GeoForschungszentrums können die wirtschaftlichen Folgen von Naturkatastrophen erheblich sein. Neben den direkten Schäden, die in den letzten Jahren auf zwischen 1,5 und 2,1 Milliarden Euro geschätzt wurden, können die indirekten Schäden nahezu in gleicher Höhe auftreten. Diese Faktoren könnten das lokale Geschäftsumfeld darüber hinaus negativ beeinflussen, was die Situation in Rudersberg weiter verschärfen könnte, wie mein-stuttgart.com betont.

Die emotionale Reaktion in der Bevölkerung ist spürbar. In Rudersberg gab es Mahnwachen und öffentliche Kritik an der Geschäftsführung von Weru, während einige Stimmen aus der Arbeitnehmervertretung den Vorwurf erheben, die Flut sei als Vorwand für die bereits geplante Produktionverlagerung genutzt worden. Die Geschäftsführung dagegen teilt diese Sichtweise nicht und betont den Wunsch, in der Region bleiben zu wollen.

Neuausrichtung und Zukunftsperspektiven

Die Strategie von Weru sieht nun vor, dass Rudersberg zum Strategiezentrum für den Mutterkonzern Dovista wird. Dies beinhaltet nicht nur den Aufbau eines neuen Verwaltungsgebäudes, sondern auch den Fokus auf die effiziente Koordination von zwölf weiteren Marken. Die Verantwortlichen, darunter auch der neue Vertreter für Deutschland, Tobias Pfoh, gehen von einem einstelligem Wachstum für 2023 und sogar zweistelligem Wachstum für 2026 aus. Die neue Trafostation, deren Inbetriebnahme für Ende November geplant ist, soll zudem die Stromversorgung des Standorts sicherstellen, der momentan noch mit Notstromaggregaten betrieben wird, wie die Stuttgarter Zeitung berichtet.

Für die Zukunft bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für die Belegschaft entwickelt und ob es dem Unternehmen gelingt, sich erfolgreich neu aufzustellen. Der Verlust der Produktionsstätte hat tiefgreifende Folgen, und die Herausforderungen, vor denen Rudersberg steht, sind unverkennbar. Dennoch zeigt sich die Geschäftsleitung optimistisch und plant, die lokalen Fähigkeiten und Ressourcen zu nutzen, um die Weichen für eine nachhaltige Zukunft zu stellen.