Emmerbach fließt jetzt durch neues, breiteres Bett – Ein Öko-Wunder!
Der Emmerbach erhält ein neues, breiteres Flussbett zur ökologischen Aufwertung – wichtige Renaturierungsmaßnahmen in NRW.

Emmerbach fließt jetzt durch neues, breiteres Bett – Ein Öko-Wunder!
In Nordrhein-Westfalen ist ein bedeutendes Umweltprojekt zur Renaturierung des Emmerbachs abgeschlossen worden. Im Rahmen der umfangreichen Autobahn-Erweiterungsarbeiten wird die A1 von vier auf sechs Fahrstreifen ausgebaut. Dies brachte auch notwendige Eingriffe in die bestehende Infrastruktur mit sich, einschließlich des Abrisses einer alten Brücke über den Emmerbach, die nun durch eine breitere und moderne Konstruktion ersetzt wurde. Diese neue Brücke ist bereits fertiggestellt und ermöglicht es dem Fluss, wieder eine naturnahe Mäandrierung zu entwickeln, wodurch nicht nur die Fließgeschwindigkeit verbessert, sondern auch die ökologische Qualität des Gewässers gesteigert wird. Wie WDR berichtet, fließt seit dem 12. Juni 2025 der Emmerbach durch sein neues, breiteres Bett, das 100 Meter lang ist und weiterhin unter der Autobahn hindurchführt.
Der Emmerbach hat in der Vergangenheit unter der Begradigung in den 1960er Jahren gelitten. Erste Renaturierungsmaßnahmen zur ökologischen Aufwertung des Gewässers reichen bis ins Jahr 1986 zurück, was zu einer signifikanten Erhöhung der Tier- und Pflanzenarten in der Umgebung führte. Mit den fortlaufenden Renaturierungsprojekten sind mittlerweile viele Stellen des Emmerbachs zu artenreichen Auenlandschaften geworden. Sediment aus dem alten Bett wurde ins neue Bett transportiert, um die Ansiedlung von Kleinstlebewesen und Mikroorganismen zu fördern, was für die Verbesserung des gesamten Ökosystems von großer Bedeutung ist.
Renaturierung als Priorität der Landesregierung
Insgesamt stehen jährlich 80 Millionen Euro für die Renaturierung von Gewässern in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Rund 300 Projekte wurden bereits gefördert, um Bäche und Flüsse ökologisch aufzuwerten und historische Begradigungen zurückzunehmen. Wie auf der Webseite von Land NRW betont, wird auch die Bedeutung von Gewässern als Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten hervorgehoben.
Das Ziel der Landesregierung ist es, bis spätestens 2027 sicherzustellen, dass alle Seen und Flüsse in Nordrhein-Westfalen die ökologischen Zielvorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie erreichen. Aktuell zeigt eine Bestandsaufnahme, dass lediglich 6% der 13.750 Gewässerkilometer in NRW in einem ökologisch guten Zustand sind, während 94% der Gewässer sich in einem mäßigen bis schlechten Zustand befinden. Hauptursache für diesen besorgniserregenden Zustand sind die schlechten Gewässerstrukturen, die durch menschliche Eingriffe, insbesondere während der Industrialisierung, verursacht wurden.
Im letzten Jahr wurde zudem an einem weiteren Renaturierungsprojekt gearbeitet, das die Einrichtung einer Umflut beinhaltete, um den Fluss Emmer wieder durch ein naturnah gestaltetes Flussbett zu führen. Diese Umflut wurde angeblich nach drei Jahren Bauarbeiten und einer Investition von rund 13 Millionen Euro eingeweiht. Die installierten Sohlgleiten ermöglichen Fischen, sich besser im Gewässer zu bewegen, was die Überlebenschancen der Arten erhöht.