Schillertage in Mannheim: Feministische Fassung von Die Räuberinnen begeistert!
Am 29. Juni 2025 endeten die Schillertage mit „Die Räuberinnen“ am Gorki Theater, inszeniert von Leonie Böhm, eine feministische Neuinterpretation.

Schillertage in Mannheim: Feministische Fassung von Die Räuberinnen begeistert!
Die Schillertage in Mannheim fanden ihren eindrucksvollen Abschluss mit der Aufführung von „Die Räuberinnen“, einer kreativen und femininen Neuinterpretation von Friedrich Schillers berühmtem Werk „Die Räuber“. Diese Inszenierung, die die Suche nach individueller Freiheit thematisiert, wurde unter der Regie von Leonie Böhm realisiert und sorgte für eine besonders unterhaltsame, textilfreie Atmosphäre.
„Die Räuber“ handelt von den Brüdern Franz und Karl Moor, die unter der emotionalen Abwesenheit und Kritik ihres Vaters leiden. In Leonie Böhms Bearbeitung wurde der Originaltext auf fünf Frauenfiguren komprimiert, die die komplexe Thematik neu interpretieren und unterschiedliche Perspektiven auf Freiheit und Identität bieten. „Wozu ich mich machen will, ist meine Sache nun“, wird Franz Moor beschrieben, was die Kernfrage nach individueller Freiheit anspricht und in der Inszenierung von Böhm einen feministischeren Kontext erhält. Dies beschreibt auch die taz, die die Aufführung mit einer entspannten Welle Feminismus in Verbindung bringt.
Künstlerische Besetzung und Inszenierung
Die prominente Schauspielerin Eva Löbau, bekannt aus Film- und Fernsehproduktionen wie „Tatort“, spielte in dieser bemerkenswerten Aufführung eine zentrale Rolle. Gemeinsam mit weiteren Schauspielern wie Jochen Wagner half sie, die tiefgründigen Themen des Stücks lebendig zu machen. Böhms Inszenierung wurde ursprünglich an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt und schließlich in das Repertoire des Maxim Gorki Theaters in Berlin übernommen.
Leonie Böhm hat sich in der Vergangenheit bereits mit anderen klassischen Materialien auseinandergesetzt, etwa mit Ibsens „Nora“ und Sophokles‘ „Antigone“. Ihre Fähigkeit, traditionelle Stoffe in moderne Kontexte zu setzen, hebt diese Aufführung besonders hervor.
„Die Räuberinnen“ bot somit nicht nur einen frischen Blick auf Schillers Werk, sondern stellte auch die Bedeutung der weiblichen Perspektive in den Mittelpunkt, was gerade in der heutigen Zeit von hoher Relevanz ist. Man darf gespannt sein, wie die Rezeption dieser Inszenierung weiterverlaufen wird, nachdem sie so erfolgreich bei den Schillertagen präsentiert werden konnte.
Der kulturelle Austausch und die Auseinandersetzung mit Schillers Themen der Freiheit, der Individualität und der Gesellschaft zeigen einmal mehr, dass die Werke der klassischen Literatur auch in der heutigen Zeit von großer Bedeutung sind. „Die Räuberinnen“ ist ein weiterer Beweis dafür, dass eine kreative und moderne Inszenierung die zeitlosen Fragen des Menschseins neu beleuchten kann.