Stillstand beim Radschnellweg 4: Bürger fürchten um Zukunft der Trasse!
Reichenbach an der Fils im Fokus: Aktuelle Entwicklungen zum Radschnellweg 4 zwischen Stuttgart und dem Landkreis Göppingen.

Stillstand beim Radschnellweg 4: Bürger fürchten um Zukunft der Trasse!
Der geplante Radschnellweg 4 (RS 4) in Baden-Württemberg, welcher den Landkreis Göppingen mit Stuttgart verbinden soll, befindet sich seit Jahren in der Diskussion, doch konkrete Fortschritte bleiben aus. Laut Stuttgarter Nachrichten ist die Planung und Realisierung des Projekts von immer wieder verschobenen Terminen geprägt. Der erste Abschnitt, ein testweiser Teil des Radschnellwegs zwischen Ebersbach und Reichenbach, wurde zwar im September 2021 eröffnet, doch der weitere Verlauf ist ungewiss.
Minister Winfried Hermann sowie Regierungspräsident Wolfgang Reimer diskutierten die Vorzugstrasse des RS 4, welche für Radpendler im Neckartal eine schnelle und sichere Verbindung zu schaffen verspricht. Diese 18 Kilometer lange Strecke wurde aufgrund umfassender Untersuchungen ausgewählt und erfüllt die Qualitätsstandards für Radschnellwege, einschließlich einer Breite von vier Metern und einer Trennung von Fuß- und Radverkehr. Neben der technischen Machbarkeit wird auch die Vereinbarkeit mit landschafts- und umweltplanerischen Vorgaben noch auseinandergesetzt, wie in einer Pressemitteilung des Verkehrsministeriums (Baden-Württemberg) zu lesen ist.
Uneinigkeiten und Bedenken der Anwohner
In Plochingen gibt es Uneinigkeiten im Gemeinderat über die Trasse des RS 4, die durch den Landschaftspark Bruckenwasen führen soll. In den Nachbargemeinden Altbach und Deizisau sind seit längerer Zeit keine klaren Fortschritte zu verzeichnen. In Esslingen hingegen zeigen sich viele Bürger unzufrieden mit der vom Regierungspräsidium (RP) vorgeschlagenen Vorzugsvariante. Wernau hat zudem Bedenken hinsichtlich der Inanspruchnahme von Flurstücken für den Bau von Brückenauf- und -abfahrten geäußert.
Die Bürgermeisterin von Wernau, Christiane Krieger, hat bestätigt, dass ein Gespräch zwischen Wernau und Plochingen stattgefunden hat, während ernsthafte Gespräche mit dem RP noch ausstehen. Wernau hat klar gemacht, dass sie in die Planungen einbezogen werden möchten. Das RP hat angekündigt, ein weiteres Gespräch mit Wernau zu planen, um die Bedenken der Bürger zu adressieren.
Langfristige Perspektiven des Projekts
Die Diskussion um den RS 4 ist symptomatisch für die Herausforderungen, die mit dem Bau von Radschnellwegen in Deutschland verbunden sind. Laut Mobilitätsforum liegt der Fokus von Radschnellwegen auf dem Alltagsradverkehr, den sie durch kreuzungsfreie Verbindungen und eine hohe Belagsqualität fördern möchten. Aktuell sind in Deutschland rund 70 Kilometer solcher Wege in Betrieb und 114 weitere in Planung, was die wachsende Bedeutung des Radverkehrs unterstreicht.
Die Zukunft des RS 4 bleibt ungewiss, und es wird voraussichtlich noch lange dauern, bis das gesamte Projekt vorankommt. Die Herausforderung, alle Interessengruppen zufriedenzustellen und gleichzeitig eine effektive Radschnellverbindung zu etablieren, ist groß. Der Erfolg dieses Vorhabens wird entscheidend davon abhängen, wie schnell und effizient bestehende Konflikte gelöst und alle Bürger in den Planungsprozess einbezogen werden.