Menrad: Traditionsreiche Brillenfirma aus Gmünd vor dem Aus!

Der Brillenhersteller Menrad aus Schwäbisch Gmünd meldete 2025 Insolvenz an. 115 Mitarbeiter sind betroffen, Standort wird geschlossen.
Der Brillenhersteller Menrad aus Schwäbisch Gmünd meldete 2025 Insolvenz an. 115 Mitarbeiter sind betroffen, Standort wird geschlossen. (Symbolbild/MS)

Menrad: Traditionsreiche Brillenfirma aus Gmünd vor dem Aus!

Schwäbisch Gmünd, Deutschland - Der renommierte Brillenhersteller Menrad aus Schwäbisch Gmünd, gegründet 1896 von Ferdinand Menrad, hat am 31. März 2025 Insolvenz angemeldet. Laut Remszeitung war die Insolvenz auf Liquiditätsengpässe, anhaltende Billigkonkurrenz und einen Fachkräftemangel zurückzuführen. Über 115 Mitarbeiter am Hauptsitz des Unternehmens, das auch Marken wie Joop und Bogner vertreibt, mussten um ihre Arbeitsplätze bangen.

Das Amtsgericht Aalen hat den Antrag auf Insolvenz angenommen und Rechtsanwalt Florian Zistler als vorläufigen Insolvenzverwalter eingesetzt. Zistler äußerte sich optimistisch und sieht die Möglichkeit einer Sanierung. Die Gehaltszahlungen der Mitarbeiter sind, dank Insolvenzgeld, für drei Monate gesichert, was Erleichterung und Hoffnung in der schwierigen Lage schafft.

Schließung des Hauptsitzes

Trotz der positiven Einschätzung und der Fortführung des Betriebs wurde am 30. Mai 2025 die Schließung des Standorts in Schwäbisch Gmünd beschlossen. Über 100 Arbeitsplätze sind von dieser Schließung betroffen, und nur zehn der 115 Mitarbeiter werden laut dem neuen Eigentümer, der dänischen Eyewear Group Denmark, übernommen. Pleiteticker berichtet, dass die hohen Betriebskosten als Hauptgrund für das Scheitern der Suche nach Investoren gelten.

Der Verkauf an die Eyewear Group Denmark markiert einen Wendepunkt für Menrad. Trotz der Übernahme kritisieren ehemalige Mitarbeiter nach der Schließung die Unternehmensführung und die Strategie, die stark auf Kostensenkungen abzielte. Viele von ihnen hatten bis kurz vor den Kündigungen nicht mit einer solchen Entwicklung gerechnet und fühlten sich übergangen, als am Tag der Kündigungen die Geschäftsführer nicht persönlich erschienen.

Marktentwicklung und Herausforderungen

Die Augenoptikbranche steht unter Druck. Der Absatz von Brillen ist in den letzten Jahren gesunken; im Jahr 2023 wurden nur noch 12,18 Millionen Brillen verkauft im Vergleich zu 12,8 Millionen in 2021. Die Zahl der Optikgeschäfte in Deutschland ist rückläufig, was die ohnehin angespannte Situation für Unternehmen wie Menrad weiter verschärft. Laut Remszeitung war die Unternehmensgeschichte von Menrad stark von der Verlagerung der Produktion ins Ausland geprägt, und der Standort in Schwäbisch Gmünd blieb bis zuletzt als wichtiger Anlaufpunkt für Design und Marketing bestehen.

Die Schließung von Menrad reiht sich in eine Serie von Unternehmensschließungen in der Region Schwäbisch Gmünd ein. Damit geht nicht nur ein traditioneller Brillenhersteller verloren, sondern auch über 100 Arbeitsplätze, was die wirtschaftlichen Aussichten in der Region weiter belastet.

Details
OrtSchwäbisch Gmünd, Deutschland
Quellen