Ängste in der Krise: Theologen diskutieren Wege zu mehr Zufriedenheit
Im Ostalbkreis diskutieren Theologen über aktuelle gesellschaftliche Ängste und den Umgang mit Zukunftsfragen.

Ängste in der Krise: Theologen diskutieren Wege zu mehr Zufriedenheit
In Schwäbisch Gmünd wird derzeit intensiv über die Unsicherheiten in der Welt diskutiert. Dabei stehen aktuelle Herausforderungen wie Kriege, die Klimakrise, steigende Lebensmittelpreise und Wohnungsnot im Mittelpunkt. Der evangelische Pfarrer Jochen Leitner und der katholische Dekanatsreferent Romanus Kreilinger reflektieren in der Diskussionreihe „kreuz und quer“ über den Umgang mit den Ängsten und Sorgen, die viele Menschen plagen. Diese Ängste betreffen insbesondere Zukunfts- und Existenzfragen im Hinblick auf Jobs und Renten, wie remszeitung.de berichtet.
Leitner hebt hervor, dass er eine Zunahme an besorgten Menschen an seiner Haustür bemerkt, die ihre Sorgen und Ängste mit ihm teilen. Diese Gespräche ermöglichen oft einen Perspektivwechsel, der den Anwesenden hilft, die Zukunft weniger pessimistisch zu betrachten. In den Diskussionen betonen die beiden Theologen auch die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich und setzen sich dafür ein, dass wohlhabendere Menschen stärker besteuert werden. Zudem üben sie Kritik an der Entwicklung in sozialen Medien, die Neid und Missgunst schürt. Die Anonymität und die niedrige Hemmschwelle für negative Kommentare in diesen Plattformen verstärken solche negativen Gefühle, so praxis-psychologie-berlin.de.
Der Einfluss sozialer Medien
In der heutigen Zeit sind soziale Medien ein starker Faktor, der das Wohlbefinden vieler Menschen beeinflusst. Studien zeigen, dass häufiges Vergleichen auf diesen Plattformen mit einem höheren Gefühl der Einsamkeit und einem geringeren Selbstwertgefühl verbunden ist. Soziale Medien fördern eine Form des sozialen Vergleichs, der oft negative Auswirkungen auf die Psyche hat. Es gibt verschiedene Arten des Vergleichs: den Aufwärts-, den Abwärts- und den lateralen Vergleich. Während der Aufwärtsvergleich zu Gefühlen der Unzulänglichkeit führen kann, bietet der Abwärtsvergleich oft nur kurzfristige Erleichterung, wie aok.de analysiert.
Die Mechanismen, die in sozialen Medien wirken, erzeugen eine ständige Suche nach den Bestätigungen in Form von „Likes“ und Followern. Leider kann dies zu einer Art Sucht führen, wenn Menschen immer mehr Zeit im Internet verbringen, um Anerkennung zu erhalten. Laut Experten können solche Verhaltensweisen zu erheblichen psychischen Belastungen führen, weshalb Strategien zur Befreiung aus dieser Vergleichsfalle empfohlen werden. Dazu zählt die bewusste Gestaltung des digitalen Umfelds sowie die Entwicklung von Wohlwollen und positiven Selbstbildern.
Wichtigkeit der Beziehungen
Leitner und Kreilinger betonen in ihren Gesprächen die hohe Bedeutung von Zufriedenheit. Beziehungen zu sich selbst und anderen sollten im Vordergrund stehen, gefolgt von finanzieller Zufriedenheit und einem Gefühl der Selbstwirksamkeit. Kreilinger hebt zudem die zentrale Rolles des Selbstwertgefühls hervor. Beide Theologen sind überzeugt, dass es wichtig ist, Hoffnungszeichen und das Gute im Leben bewusst wahrzunehmen. Dies steht im Einklang mit der Erkenntnis, dass positive Nachrichten mehr Raum erhalten sollten und dass jeder Einzelne sein Verhalten überdenken kann, um Veränderungen herbeizuführen.
In einer Zeit, in der Unsicherheiten und soziale Medien immer präsenter werden, sind solche Gespräche besonders wertvoll. Sie bieten einen Raum für Reflexion und ermutigen zur aktiven Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten und Sorgen.