Cem Özdemir: Der neue Herausforderer für Kretschmanns Vermächtnis!
Baden-Württemberg wählt 2026: Wer folgt auf Kretschmann? Kandidaten, Wahlrecht und erste Stimmen der 16-Jährigen im Fokus.

Cem Özdemir: Der neue Herausforderer für Kretschmanns Vermächtnis!
Am 8. März 2026 finden die Landtagswahlen in Baden-Württemberg statt. Dieses Ereignis steht unter dem Schatten der angekündigten Rückkehr des amtierenden Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne), der nach 15 Jahren im Amt nicht mehr antreten wird. Die Wahlen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem das reformierte Landtagswahlrecht eine neue Dimension hinzufügt. Wählerinnen und Wähler haben künftig zwei Stimmen: eine für den Direktkandidaten und eine für die Landesliste. Ein weiteres Novum ist die Möglichkeit für 16-Jährige, erstmals an der Wahl teilzunehmen, was den politischen Einfluss der jüngeren Generation stärken könnte.
Die Suche nach Kretschmanns Nachfolge ist bereits in vollem Gange. Bei den Grünen hat Cem Özdemir, der sich als Spitzenkandidat positioniert, seine Ambitionen klar gemacht. Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft wurde am 24. Mai 2025 mit 97 Prozent der Stimmen beim Landesparteitag gewählt. In einem ausführlichen Brief an die Bürger von Baden-Württemberg erklärte Özdemir, dass er als Ministerpräsident dienen möchte und die Grünen angesichts eines möglichen Machtverlustes stärken will. Dabei wird auch die Unterstützung von Kretschmann für seine Kandidatur hervorgehoben. Trotz dieser Rückendeckung sieht sich Özdemir Herausforderungen gegenüber, insbesondere durch die derzeitige Umfragelage, in der die Grünen bei 18 Prozent und die CDU bei 34 Prozent stehen, wie swr.de berichtet.
Die Spitzenkandidaten im Überblick
Mehrere Politiker beanspruchen den Posten des Ministerpräsidenten für sich. Hier sind die wichtigsten Kandidaten im Überblick:
| Partei | Name | Alter | Position | Wahlart |
|---|---|---|---|---|
| CDU | Manuel Hagel | 37 | Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion | 93,8% beim Parteitag |
| Grüne | Cem Özdemir | 59 | Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft | 97% beim Parteitag |
| SPD | Andreas Stoch | unbekannt | Kultusminister (2013-2016) | Wahl am 5. Juli |
| FDP | Hans-Ulrich Rülke | 64 | Vorsitzender der FDP/DVP-Landtagsfraktion | Einstimmige Wahl |
| AfD | Markus Frohnmaier | 34 | Bundestagsabgeordneter | Wahl am 31. Mai |
Manuel Hagel von der CDU hat sich bereits als Kandidat positioniert. Er wurde am 17. Mai mit 93,8 Prozent beim CDU-Landesparteitag gewählt. Hagel ist seit 2016 Landtagsabgeordneter und hat von 2016 bis 2021 als Generalsekretär gedient. Er lebt in Stuttgart, ist verheiratet und hat drei Söhne.
Andreas Stoch von der SPD wird erst am 5. Juli beim Landesparteitag als Spitzenkandidat gewählt, hat jedoch bereits eine lange politische Laufbahn hinter sich, die ihn seit 2009 in den Landtag brachte und ihn von 2013 bis 2016 als Kultusminister sah.
Hans-Ulrich Rülke von der FDP ist seit 2006 Abgeordneter im Landtag und wurde im Juli 2024 einstimmig zum Spitzenkandidaten gewählt. Er ist auch der Vorsitzende der FDP/DVP-Landtagsfraktion und lebt in Pforzheim mit seiner Frau und drei Kindern.
Schließlich tritt Markus Frohnmaier für die AfD an, die formell am 31. Mai ihre Spitzenkandidatur bekannt geben wird. Frohnmaier, der im rumänischen Timișoara geboren wurde, ist Co-Vorsitzender der AfD Baden-Württemberg und seit 2017 Bundestagsabgeordneter.
Der Wahlkampf beginnt also mit einem klaren Fokus auf die Nachfolge von Winfried Kretschmann. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Entwicklung der Wählergunst, die angesichts der unterschiedlichen politischen Themen und Herausforderungen in der Region spannend sein wird. Die politische Landschaft in Baden-Württemberg verläuft unruhig, und das Resultat im März könnte die Richtung der Landespolitik für viele Jahre prägen.