Warnstreik bei Dönerfabrik: Mitarbeiter fordern deutlich höhere Löhne!
In Murr streikten 100 Mitarbeiter von Birtat für faire Löhne. NGG fordert Tarifvertrag und transparentere Gehaltsstrukturen.

Warnstreik bei Dönerfabrik: Mitarbeiter fordern deutlich höhere Löhne!
Am 22. Mai 2025 legten die Beschäftigten der Dönerfabrik Birtat in Murr, Baden-Württemberg, ihre Arbeit für vier Stunden nieder. Der Warnstreik wurde von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ausgerufen, um den Druck auf die Unternehmensführung in den laufenden Tarifverhandlungen zu erhöhen. Rund 100 von insgesamt knapp 115 Mitarbeitern nahmen an dem Ausstand teil und sorgten damit für einen weitgehenden Stillstand der Produktion. Birtat, einer der größten Hersteller von Dönerspießen in Deutschland und Teil der Meat World SE, beliefert mehrere Tausend Döner-Restaurants in Europa und erreicht monatlich über 13 Millionen Konsumenten, was die Bedeutung der Tarifverhandlungen unterstreicht.
Die NGG fordert von Birtat ein Einstiegsgehalt von 3.000 Euro sowie eine faire, transparente Entgeltstruktur. Aktuell gehen die Gewerkschaftsvertreter davon aus, dass die Vergütung der Mitarbeiter als willkürlich wahrgenommen wird. Diese solle bislang von persönlichen Beziehungen und Verhandlungsgeschick abhängen, was für Unmut unter den Beschäftigten sorgte. Die Stimmung während des Streiks war trotz des regnerischen Wetters überwiegend gut; etwa sechs Mitarbeiter blieben während des Ausstandes im Gebäude zurück.
Ziele des Streiks und Bedeutung eines Tarifvertrags
Die NGG beabsichtigt, mit dem Warnstreik die Gespräche mit der Unternehmensführung zu intensivieren. Die Gewerkschaft bezeichnet die Verhandlungen als „absolutes Pilotprojekt“, da ein erreichter Tarifvertrag in dieser Branche als bundesweit einmalig gelten würde. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr erstmals einen Betriebsrat gegründet, was den Beschäftigten eine stärkere Stimme verschafft hat.
Die nächste Verhandlungsrunde ist bereits für den 27. Mai 2025 angesetzt, und die Gewerkschaft hofft, dass die Unternehmensführung auf die Forderungen der Mitarbeiter eingeht. Angesichts der aktuellen Herausforderungen und der Notwendigkeit einer fairen Entlohnung wird dieser Tarifvertrag von den Mitarbeitern und der Gewerkschaft als wichtige Weichenstellung für die Zukunft der Branche betrachtet.
Die Entwicklung im Bereich der tariflichen Regelungen wird nicht nur für die Mitarbeiter von Birtat entscheidend sein, sondern könnte auch Auswirkungen auf die gesamte Branche haben und einen bedeutenden Anreiz für vergleichbare Unternehmen schaffen, faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Um nicht nur den aktuellen, sondern auch zukünftigen Anforderungen der Branche gerecht zu werden, scheint ein Umdenken in Bezug auf die Vergütungsstrukturen dringlicher denn je.
In der Theorie haben viele Unternehmen die Möglichkeit, faire Tarifverträge umzusetzen, um so die Arbeitnehmerzufriedenheit und -bindung zu erhöhen. Diese Entwicklungen können als Impuls für die Branche dienen, um nachhaltige Arbeitsbedingungen zu schaffen.