Arbeitsmarkt im Rems-Murr-Kreis: Stagnation trotz hoher Fachkräfte-Nachfrage!
Aktuelle Arbeitsmarktzahlen im Rems-Murr-Kreis: Arbeitslosigkeit unverändert, Fachkräftebedarf steigt. Wo stehen Chancen und Herausforderungen?

Arbeitsmarkt im Rems-Murr-Kreis: Stagnation trotz hoher Fachkräfte-Nachfrage!
Im Mai 2025 blieb die Arbeitsmarktsituation im Rems-Murr-Kreis stabil, jedoch ohne nennenswerte Verbesserungen. Die Arbeitsagentur Waiblingen berichtet, dass die Arbeitslosenquote unverändert bei 4,5 Prozent liegt, was einen Anstieg um 0,5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Aktuell sind 11.096 Menschen arbeitslos gemeldet, was einen Anstieg von 46 Personen im Vergleich zum April darstellt und 1.329 (14%) mehr als im Vorjahr bedeutet. Auffällig ist, dass dieser Anstieg ausschließlich Bürgergeldbezieher betrifft, während im Versichertenkreis der Arbeitsagentur die Arbeitslosigkeit um 89 Personen sank, jedoch immer noch 511 über dem Vorjahresniveau liegt.
In den vergangenen vier Wochen haben sich 849 Personen neu arbeitslos gemeldet, während 709 durch den Erhalt einer neuen Anstellung ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. Zudem begannen 559 Menschen eine Aus- oder Weiterbildung. Trotz dieser Zahlen haben Unternehmen im Rems-Murr-Kreis 428 neu zu besetzende Stellen gemeldet, was auf einen fortwährenden Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften hinweist. Die meisten der vakanten Stellen finden sich in den Bereichen wirtschaftliche Dienstleistungen, verarbeitendes Gewerbe sowie Gesundheits- und Sozialwesen.
Fachkräftebedarf und Weiterbildung
Die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Rems-Murr setzen sich intensiv mit der Qualifizierung der Arbeitskräfte auseinander. Derzeit befinden sich rund 1.000 Menschen im Rems-Murr-Kreis in geförderter beruflicher Weiterbildung, was einen Anstieg von über einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dies ist Teil einer Initiative zur Verbesserung der Beschäftigungschancen sowie zur Unterstützung der Unternehmen bei der Fachkräftesuche, die auch 2025 fortgeführt wird. Im Jahr 2024 wurden über 1.800 Weiterbildungen gefördert, was einen Zuwachs von knapp 29 Prozent im Vergleich zu 2023 bedeutet.
Die Flut an Stellenangeboten bleibt jedoch hauptsächlich auf Fachkräfte und Personen mit Studienabschluss ausgerichtet, während das Angebot für Menschen ohne Berufsabschluss sinkt. Im Rems-Murr-Kreis sind aktuell 1.191 freie Ausbildungsstellen für 2025 verzeichnet, welche gezielt besetzt werden sollen, um den Fachkräfteengpass zu mildern. Ein breiter Fachkräftemangel zeichnet sich ab, da 80% der gemeldeten Stellen auf qualifizierte Kräfte abzielen.
Zusätzlich lenkt das Fachkräftemonitoring des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales den Fokus auf die zukünftigen Herausforderungen des Arbeitsmarktes, die durch den demografischen Wandel, Digitalisierung und geopolitische Faktoren beeinflusst werden. Im Zeitraum von 2024 bis 2028 wird die Analyse der Arbeitsmarktströme unter Berücksichtigung dieser Entwicklungen fortlaufend aktualisiert, um den Bedarf an Fachkräften präzise zu erfassen und Engpässe in verschiedenen Berufsgruppen zu identifizieren. Ebenso ist zu erwarten, dass die Erwerbspersonenzahl in den kommenden Jahren nicht ausreicht, um den künftigen Fachkräftebedarf zu decken, was eine strategische Neuausrichtung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung erfordert.
Insgesamt bleibt der Arbeitsmarkt im Rems-Murr-Kreis eher stabil, befindet sich jedoch in einem Übergang, der sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Zukunft birgt.
Weitere Informationen finden Sie unter Stuttgarter Nachrichten, Arbeitsagentur Waiblingen und BMAS Fachkräftemonitoring.