Ludwigsburg und Kornwestheim: Neue Fernwärme-Website startet!
Ludwigsburg und Kornwestheim starten Info-Website zur Fernwärmeversorgung. Bürgerschaftliche Mitwirkung bei Wärmewende bis 2035.

Ludwigsburg und Kornwestheim: Neue Fernwärme-Website startet!
Die Städte Ludwigsburg und Kornwestheim haben einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Wärmeversorgung unternommen. In ihrer gemeinsamen kommunalen Wärmeplanung setzen sie auf den Ausbau von Fernwärme, um die Ziele des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg zu erreichen. So wurde eine neue Informations-Website online geschaltet, auf der die Bürger ihr Interesse an einem Anschluss an das Fernwärmenetz digital anmelden können. Auf dieser interaktiven Karte können sie festhalten, wo Bedarf für weitere Anschlüsse besteht, was eine konkrete Orientierung für die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) bietet. Laut lkz.de betont Ludwigsburgs Oberbürgermeister Matthias Knecht, dass die Entscheidung für Fernwärme als Hauptheiztechnik eine zentrale Rolle bei der Planung spielt.
Kornwestheims Oberbürgermeister Nico Lauxmann schätzt, dass bis zu 5.300 von insgesamt 5.500 Gebäuden in seiner Stadt an das Fernwärmenetz angeschlossen werden könnten. Mit einem Investitionsvolumen von rund 750 Millionen Euro plant die SWLB, die Gesamtlänge der Fernwärmenetze von aktuell etwa 80 auf über 200 Kilometer auszubauen. Geschäftsführer Christian Schneider hebt hervor, dass die SWLB sich stark an der tatsächlichen Nachfrage orientieren wird, um den Ausbau effektiv voranzutreiben.
Öffentlichkeitsveranstaltungen und Beratungsangebote
Um die Bürger noch näher einzubeziehen, sind mehrere Öffentlichkeitsveranstaltungen zur kommunalen Wärmeplanung sowie zur neuen Website geplant. Am 24. Juni wird eine Online-Veranstaltung für Ludwigsburg stattfinden, gefolgt von einer Präsenzveranstaltung am 25. Juni im Rathausfoyer von Kornwestheim. Bei dieser Gelegenheit können die Bürger mehr über die neuen Angebote erfahren und ihre Fragen stellen.
Auf der Website sind nicht nur Informationen zur Fernwärme verfügbar, sondern auch umfassende Beratungsangebote und Fördermöglichkeiten für klimafreundliche Heizalternativen. Diese Hilfe richtet sich insbesondere an Hausbesitzer, die eine energetische Sanierung in Betracht ziehen oder ihre Heizsysteme umstellen möchten.
Langfristige Ziele und Herausforderungen
Die kommunale Wärmeplanung, welche eng mit den Zielen der Klimaneutralität bis 2035 verknüpft ist, sieht vor, den Wärmebedarf bis zu diesem Datum um 371 GWh pro Jahr – das entspricht einer Reduktion von 41 Prozent – zu senken. Dieser Plan umfasst nicht nur den Ausbau von Fernwärme, sondern auch die Nutzung neuer Technologien wie Abwasserwärme, Geothermie und Solarthermie. Eine Potenzialanalyse hat bereits Einsparmöglichkeiten in den Bereichen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme ermittelt. ludwigsburg.de beschreibt, dass die Nutzung von Außenluftwärme, Biomasse und „grünen Gasen“ für die Deckung von Spitzenlasten angestrebt wird.
Im Rahmen der geplanten Maßnahmen sollen außerdem Machbarkeitsstudien für die bestehenden Netze durchgeführt werden, um Sanierungspotenziale zu erschließen. Eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Übergang zur Fernwärme ist die energetische Sanierung von Gebäuden; hier werden Wärmepumpen in Zukunft eine bevorzugte Rolle spielen.
Finanzielle Unterstützung für die Gebäude- und Heizungsmodernisierung wird durch verschiedene Programme, darunter KfW und BAFA, angeboten. Der Austausch von fossil betriebenen Heizungen wird sich zunehmend als notwendig erweisen, wobei Beratung und Unterstützung für betroffene Hauseigentümer empfohlen wird.
Für Ludwigsburg und Kornwestheim markiert dieser Schritt in die Zukunft nicht nur einen wichtigen Fortschritt in der Klimaschutzstrategie der beiden Städte, sondern auch eine Gelegenheit für die Bürger, aktiv an der Energieversorgung ihrer Stadt mitzuarbeiten.