Agroforsterei: Bäume sichern Erträge gegen Klimarisiken!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Die Innovativen Agroforstansätze der Universität Hohenheim in Renningen stabilisieren Agrarerträge und fördern Biodiversität.

Die Innovativen Agroforstansätze der Universität Hohenheim in Renningen stabilisieren Agrarerträge und fördern Biodiversität.
Die Innovativen Agroforstansätze der Universität Hohenheim in Renningen stabilisieren Agrarerträge und fördern Biodiversität.

Agroforsterei: Bäume sichern Erträge gegen Klimarisiken!

Die Universität Hohenheim in Stuttgart nimmt mit einer Langzeitstudie zur Agroforstwirtschaft eine wichtige Rolle in der deutschen Forschungslandschaft ein. Diese Studie zeigt, dass die Kombination von Bäumen und Sträuchern mit Ackerbau und Weidewirtschaft in der Lage ist, die Erträge in der Landwirtschaft nachhaltig zu stabilisieren. Wie lksh.de berichtet, wird in der langfristigen Untersuchung insbesondere festgestellt, dass Agroforstwirtschaft in gemäßigten Klimazonen wie in Deutschland auch positive Effekte auf die Erträge hat, selbst in Zeiten von Wasserknappheit.

In der Zeit von 2012 bis 2023 analysierte die Studie die Erträge von fünf Winterkulturen – darunter Wintererbsen, Triticale, Wintergerste, Winterweizen und Raps – auf einer der ältesten Agroforst-Versuchsflächen in Deutschland, der Versuchsstation Ihinger Hof in Renningen.

Einfluss von Baumarten und Abstand

Die Untersuchung legt dar, dass Faktoren wie Baumart, Abstand der Baumreihen, Bodenbeschaffenheit und klimatische Bedingungen erheblichen Einfluss auf die Ertragslage haben. Höchste Erträge wurden in einem Abstand von 12 bis 18 Metern zu den Baumreihen erzielt. In der unmittelbaren Nähe der Weidenpflanzungen gingen die Erträge aufgrund von Konkurrenz um Licht und Nährstoffe signifikant zurück. Im Gegensatz dazu zeigen Hecken eine mikroklimatische Schutzwirkung, die den angrenzenden Pflanzen zugutekommt.

Für die Zukunft ist die Koordinationsstelle für Agroforstsystem-Forschung bis Ende 2025 mit 260.000 Euro gefördert. Ihr Ziel ist es, die Vernetzung zwischen Forschenden, interdisziplinären Projekten und Landwirten zu fördern. Zusätzlich wird ab dem Sommersemester 2024 ein neues Master-Modul zur Agroforstwirtschaft an der Universität Hohenheim angeboten, um das Wissen um diese nachhaltigen Anbaumethoden weiter zu verbreiten.

Agroforstsysteme als nachhaltige Lösung

Agroforstsysteme zeigen sich als vielversprechende Methode zur Minderung der Klimawandelsfolgen in der Landwirtschaft. Laut hswt.de bieten sie nicht nur Vorteile wie die Reduzierung von Bodenerosion und die Verbesserung der Wasserverfügbarkeit, sondern erhöhen auch die Biodiversität und diversifizieren Einkommensquellen für Landwirte. Dies führt insgesamt zu stabilen Ertragslagen.

Dennoch bestehen wichtige Erkenntnislücken, die es zu schließen gilt. Insbesondere die quantitativen Effekte von Agroforstsystemen auf die Landschaftsebene müssen besser verstanden werden. Hierzu gehört die Entwicklung eines Agroforst-Modells, das die physiologischen Effekte von Agroforstsystemen mathematisch abbilde. Dafür sind langfristige und umfassende Messdaten erforderlich, die im Projekt AgroMEDA erhoben werden.

AgroMEDA wird dabei eng mit dem Projekt ApAg unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Wittkopf zusammenarbeiten. Zu den zentralen Aufgaben des Projekts zählen die Erhebung und Harmonisierung von Daten mehrerer Agroforstflächen sowie die Entwicklung eines Mesoskalenmodells, das die gewonnenen Erkenntnisse praxisnah umsetzt.

Insgesamt zeigt sich, dass Agroforstwirtschaft vielversprechende Perspektiven für die Landwirtschaft bietet. Die Kombination aus Bäumen, Sträuchern und Feldfrüchten könnte nicht nur die Erträge stabilisieren, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem sie Kohlenstoffbindung und eine nachhaltige Landnutzung fördern.