Windkraft in Hemmingen: Bedrohung für seltene Vogelarten!
Der NABU kritisiert die geplante Windkraft in Hemmingen, da sie seltene Vogelarten gefährdet und fordert den Schutz wichtiger Lebensräume.

Windkraft in Hemmingen: Bedrohung für seltene Vogelarten!
In Hemmingen, einem kleinen Ort in der Nähe von Stuttgart, stehen die geplanten Windkraftprojekte in der Kritik, da sie seltenen Vogelarten gefährden könnten. Laut einem Artikel der Stuttgarter Nachrichten haben sechs NABU-Gruppen die Entscheidung des Regionalverbands für Windkraft als „unwissenschaftlich und naturschutzfachlich verheerend“ bezeichnet. Diese Entscheidung könnte ernsthafte Auswirkungen auf die lokalen Lebensräume für Zugvögel haben.
Besondere Beachtung erlangt der Regenpfeiferacker bei Hemmingen, der überregionale Bedeutung für zahlreiche Vogelarten besitzt. NABU-Sprecher Thomas Gölzer hebt hervor, wie wichtig diese Ackerflächen für Tausende seltener Vögel auf ihrem Zugweg sind. Zu den betroffen Vogelarten zählen der Kiebitz, Goldregenpfeifer, Kiebitzregenpfeifer, Mornellregenpfeifer, Bekassine, Brachvogel und Braunkehlchen.
Der Lebensraum der Zugvögel
Die Ackerflächen zwischen Hemmingen, Schwieberdingen und Eberdingen stellen wichtige Lebensräume und Trittsteine für Zugvögel dar. Dennoch ignorierte der Regionalverband umfangreiche Informationen über den Rastvogelplatz, was zu Kritik seitens des NABU führte. Die Forderung ist klar: Die Flächen auf Hemminger Gemarkung sollten von den Planungen als Windvorranggebiete gestrichen werden.
Im Zusammenhang mit dieser Problematik hat der NABU auch auf das kürzlich veröffentlichte „Neue Helgoländer Papier“ verwiesen, das von der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW) herausgegeben wurde. Laut NABU berücksichtigt dieses Dokument den neuesten Forschungsstand zur Gefährdung von Vögeln durch Windkraftanlagen und regelt empfohlene Mindestabstände zwischen diesen und seltenen Vogelarten wie Schreiadlern, Rotmilanen und Schwarzstörchen. Das Papier stellt die fachliche Messlatte für die Genehmigungsfähigkeit von Windkraftplanungen dar.
Die neue Regelung wurde während einer Konferenz im Kloster Banz beschlossen und beendet einen langwierigen Diskussionsprozess. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller äußerte sich positiv über diese Grundlage zur Lösung von Konflikten zwischen Windkraft und Vogelschutz.
Forderungen und Herausforderungen
Mit dem neuen Papier sollen sowohl Investoren als auch Genehmigungsbehörden bei der Standortwahl unterstützt werden. NABU fordert jedoch, dass die strikten Vorgaben des Umweltrechts beim Ausbau erneuerbarer Energien eingehalten werden. In diesem Kontext wiesen sie auf Versäumnisse bei der Standortwahl für Windkraftprojekte hin. Ein Beispiel dafür ist der Windpark Jördenstorf in Mecklenburg-Vorpommern, der geschützte Schreiadler gefährdet.
Insgesamt zeigt sich, dass bei der Planung von Windkraftprojekten sowohl die ökologischen Gegebenheiten als auch die Bedürfnisse seltener Vogelarten unbedingt Berücksichtigung finden müssen, um die Biodiversität in den betroffenen Regionen zu schützen.