Vogelgrippe-Gefahr: So schützt sich der Talhof in Erligheim!
In Sachsenheim werden strenge Biosicherheitsmaßnahmen ergriffen, um Geflügel vor der Vogelgrippe zu schützen. Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen.

Vogelgrippe-Gefahr: So schützt sich der Talhof in Erligheim!
In den letzten Wochen hat die Vogelgrippe auch in der Region Stuttgart wieder für Besorgnis gesorgt. Insbesondere in Sachsenheim ist die Thematik präsent, da Geflügelhalter mittlerweile strenge Biosicherheitsmaßnahmen umsetzen müssen, um ihre Bestände zu schützen. Betreiber des Talhofs in Erligheim, Thomas Häberle, legt großen Wert auf diese Sicherheitsvorkehrungen.
Zu den Maßnahmen gehören ein umfangreicher Kleidungs- und Schuhwechsel bei jeder Hühnerherde, Desinfektionsschleusen für die Tierbetreuung, Handwaschmöglichkeiten sowie die Bekämpfung von Schadnagern. Zudem wird das Geflügel nur unter Schutz vor Wildvögeln gefüttert. Um den Hühnern während eines möglichen Aufstallungsgebots auch weiterhin Frischluft und Tageslicht zu bieten, investiert Häberle in einen Freiluftstall, der wildvogeldicht ist. Hier können die Hühner auch weiterhin Beschäftigung mit Picksteinen, Heunetzen, Luzerne- und Strohballen finden.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Die Lage wird durch die gesetzlichen Vorgaben zur Geflügelhaltung geprägt, die im Rahmen der Geflügelpest-Verordnung festgelegt sind. Halter von Geflügelarten wie Hühnern, Enten und Truthühnern sind verpflichtet, ihren Betrieb bei der zuständigen Behörde anzumelden. Dazu müssen Name, Anschrift, Anzahl der Tiere sowie der Standort mitgeteilt werden. Änderungen müssen umgehend angezeigt werden, wie die BMLE informiert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Dokumentation von Zu- und Abgängen des Geflügels. Bei Verlusten von mindestens drei Tieren innerhalb von 24 Stunden oder mehr als 2% bei größeren Beständen, muss der Tierhalter unverzüglich die Ursache durch einen Tierarzt feststellen lassen. Zudem sind bei gewerbsmäßigen Tätigkeiten umfassende Aufzeichnungen über das Geflügel erforderlich.
Aktuelle Herausforderungen und Perspektiven
Die Vogelgrippe hat in den letzten Monaten zu einer Zunahme von Infektionen bei Wildvögeln geführt, was auch die Geflügelbestände gefährdet. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat in diesem Zusammenhang Alarm geschlagen und die Notwendigkeit zusätzlicher seuchenhygienischer Maßnahmen betont, insbesondere bei Haltern von mehr als 1.000 Tieren. Diese Maßnahmen können Zutrittskontrollen, Reinigung und Desinfektion umfassen.
Dennoch zeigt sich Häberle gelassen gegenüber der möglichen Aufstallungspflicht durch das Landratsamt. „Die Ställe sind groß genug, um genügend Auslauf zu garantieren“, erklärt er. Dies lässt hoffen, dass die Geflügelhaltung auch in kritischen Zeiten den Bedürfnissen der Tiere gerecht werden kann, während gleichzeitig die geltenden Sicherheitsstandards eingehalten werden.
In dieser angespannten Situation bleibt abzuwarten, wie sich die epidemiologische Lage entwickeln wird und welche weiteren Maßnahmen erforderlich sein werden, um die Geflügelbestände zu schützen.