Milliardenschäden durch Naturkatastrophen: Baden-Württemberg im Fokus!
Naturereignisse verursachen 2022 Milliardenschäden in Baden-Württemberg. Klimawandel fordert dringende Anpassungsmaßnahmen.

Milliardenschäden durch Naturkatastrophen: Baden-Württemberg im Fokus!
Im Jahr 2022 verursachten Naturgefahren in Baden-Württemberg verheerende Schäden in Höhe von 1,601 Milliarden Euro. Diese Summe bezieht sich auf die Schäden an Sach- und Kfz-Versicherungen und stellt eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr 2023 dar, als die Schadenssumme 662 Millionen Euro betrug. Die bundesweite Schadenshöhe belief sich auf insgesamt 5,7 Milliarden Euro, was im langjährigen Vergleich als hoch angesehen wird. Über die Hälfte dieser Schäden entfällt auf Süddeutschland, mit Baden-Württemberg, das marginal vor Bayern liegt. In Bayern sanken die Schäden trotz Hochwassers.
Süddeutsche.de berichtet, dass Elementarschäden in Baden-Württemberg häufiger versichert sind als in Bayern und dass insbesondere die Schäden durch das Juni-Hochwasser in Rudersberg (Rems-Murr-Kreis) erheblich waren. Schätzungen zufolge belaufen sich die Gesamtverluste in Bayern und Baden-Württemberg auf rund vier Milliarden Euro, von denen lediglich etwa die Hälfte versichert ist.
Die Schadenssummen variieren stark zwischen den Bundesländern. Nordrhein-Westfalen verzeichnete mit 613 Millionen Euro die dritthöchsten Schäden, gefolgt von Niedersachsen mit 313 Millionen Euro und Hessen mit 252 Millionen Euro. Wenn wir uns die Schäden in anderen Bundesländern ansehen, so meldet das Saarland 171 Millionen Euro, Rheinland-Pfalz und Sachsen jeweils 166 Millionen Euro. Bremen und Mecklenburg-Vorpommern wiesen die niedrigsten Schadenssummen auf, mit 17 Millionen Euro beziehungsweise 34 Millionen Euro.
Klimawandel und seine Folgen
Die Ergebnisse zeigen deutlich die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels. Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV, hebt die Notwendigkeit mutiger Maßnahmen zur Anpassung an die neuen Klimabedingungen hervor. Insbesondere die Wassersensibilität von Infrastruktur, Gebäuden und Städten wird immer drängender. Laut dem Naturgefahrenreport 2023 betrugen die Schäden durch Naturgefahren in der Sach- und Kfz-Versicherung im Jahr 2023 5,6 Milliarden Euro, was die Dringlichkeit des Themas unterstreicht.
Die Häufung von Hochwasserereignissen ist ein direktes Resultat des Klimawandels, wobei die gesellschaftliche Vorbereitung als unzureichend empfunden wird. Die Daten zeigen, dass die Schäden durch klimabedingte Extremwetterereignisse wie Starkregen, Hochwasser, Stürme, Hagel und Brände bis 2050 voraussichtlich mindestens doppelt so hoch sein werden. Das Umweltbundesamt betont die Notwendigkeit einer umfassenden Klimafolgenanpassung und verwies auf den Handlungsbedarf in der Finanz- und Versicherungswirtschaft. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Umweltbundesamtes.
Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, fordert der GDV nicht nur Maßnahmen zur Schadensvermeidung, sondern auch eine Intensivierung der Bemühungen zur Erreichung der Pariser Klimaziele seitens Deutschlands. Der jährlich erscheinende Naturgefahrenreport bietet umfassende Daten und Analysen zu diesen Themen und ist eine wertvolle Ressource für die Klimaforschung. Die Datenbank fasst das Wissen der deutschen Versicherer über Schäden durch Naturgefahren zusammen und unterstützt die Gesellschaft in der Vorbereitung auf zukünftige Ereignisse.