Döner-Alarm in Murr: Erster Streik bei Birtat für faire Löhne!
Mitarbeiter des Dönerherstellers Birtat in Murr streikten erstmals für faire Gehälter; Tarifverhandlungen brachen ab.

Döner-Alarm in Murr: Erster Streik bei Birtat für faire Löhne!
In einem bedeutenden Schritt für die Beschäftigten des Dönerherstellers Birtat in Murr bei Ludwigsburg hat am 28. Mai 2025 der erste Streik in der Unternehmensgeschichte stattgefunden. Hintergrund des Warnstreiks, der vier Stunden dauerte, sind gescheiterte Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Arbeitgeberseite, die am 27. Mai ohne Ergebnis vertagt wurden. Ein neuer Verhandlungstermin ist für den 4. Juli angesetzt. Die NGG-Verhandlungsführerin Magdalena Krüger äußerte sich enttäuscht über die Arbeitgeberseite, die frühere Zusagen zurückgenommen habe. Ein Tarifvertrag wurde abgelehnt, stattdessen schlug die Arbeitgeberseite eine Lösung ohne die Gewerkschaft vor, was die NGG als „vergiftetes Angebot“ bezeichnete und ablehnte.ludwigsburg24.com berichtet, dass die Gewerkschaft plant, die Gespräche mit der Belegschaft fortzusetzen und eventuell weitere Streiks sowie eine mögliche Urabstimmung in Betracht zieht.
Birtat gilt als größter Hersteller von Dönerspießen in Baden-Württemberg und beliefert europaweit mehrere Tausend Döner-Restaurants, was monatlich über 13 Millionen Konsumenten erreicht. Das Unternehmen, das zur Meat World SE gehört, beschäftigt knapp 115 Mitarbeiter. Die Beschäftigten äußern Unzufriedenheit über die derzeitige Vergütungsstruktur, die als „völlig willkürlich“ beschrieben wird. Diese basiert stark auf persönlichen Beziehungen und individuellem Verhandlungsgeschick. Die NGG fordert ein Einstiegsgehalt von 3.000 Euro sowie eine faire, transparente Entgeltstruktur, um einen bundesweit einmaligen Tarifvertrag als „absolutes Pilotprojekt“ zu schaffen.tagesschau.de stellt fest, dass im vergangenen Jahr ein Betriebsrat gegründet wurde, was die Organisierung und Vertretung der Beschäftigten in Unternehmen wie Birtat stärkt.
Kontext der Tarifverhandlungen
Allgemein verlaufen Tarifverhandlungen in Deutschland oft durch mehrere Verhandlungsrunden, die zwischen den Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden abgestimmt werden. Hierbei wird eine Verhandlungskommission aus gewählten Mitgliedern gebildet, die die Interessen der Beschäftigten vertritt. Vor Beginn der Verhandlungen werden Forderungen festgelegt und die Gespräche können durch Warnstreiks unterstützt werden, um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Bei Scheitern kann eine Urabstimmung über Streikmaßnahmen beantragt werden, was als letztes Mittel von den Gewerkschaften betrachtet wirdigmetall.de.
Der aktuelle Konflikt bei Birtat zeigt, wie entscheidend klare und gerechte Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten sind. Die Entschlossenheit von NGG und die Mobilisierung der Belegschaft könnten den Verlauf der Verhandlungen am 4. Juli maßgeblich beeinflussen. Die Situation bleibt angespannt, und die kommenden Wochen werden entscheidend für die Zukunft der Beschäftigten und die Gestaltung der Arbeitsverhältnisse bei Birtat sein.