Mehr Arbeit für Wohlstand? Umfrage sorgt für Debatte in Mainz!

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Ludwigsburg: Aktuelle Debatten über Arbeitszeit, Teilzeitarbeit und den Einsatz KI-Tools zur Gesundheit am Arbeitsplatz.

Ludwigsburg: Aktuelle Debatten über Arbeitszeit, Teilzeitarbeit und den Einsatz KI-Tools zur Gesundheit am Arbeitsplatz.
Ludwigsburg: Aktuelle Debatten über Arbeitszeit, Teilzeitarbeit und den Einsatz KI-Tools zur Gesundheit am Arbeitsplatz.

Mehr Arbeit für Wohlstand? Umfrage sorgt für Debatte in Mainz!

Die Debatte über Arbeitszeiten gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Bundeskanzler Friedrich Merz fordert mehr Arbeit, um den „Wohlstand zu sichern“ und eine Wende in der Wirtschaft zu schaffen. Dies steht im Kontext einer aktuellen Umfrage in Mainz, die zeigt, dass zahlreiche Arbeitnehmer offen für eine Erhöhung ihrer Wochenarbeitszeit wären. Laut dieser Umfrage von Wolfgang Brauer könnten sich viele Deutsche vorstellen, mehr zu arbeiten, um die eigene finanzielle Lage zu verbessern und die Wirtschaft zu stabilisieren SWR.

Ein zentraler Punkt in der Diskussion um Arbeitszeit ist die hohe Teilzeitquote in Deutschland. Im internationalen Vergleich liegt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Deutschen unter dem Durchschnitt vieler anderer Industrieländer SWR. Daten aus dem Mikrozensus 2020 belegen, dass 75 % der Mütter erwerbstätig waren, aber bemerkenswerte 65,5 % dieser Mütter in Teilzeit arbeiteten. Bei Vätern lag die Teilzeitquote hingegen nur bei 7,1 %. Dies wirft Fragen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf und zeigt, dass insbesondere Mütter in Deutschland oft in die Rolle der Teilzeitbeschäftigten gedrängt werden Destatis.

Teilzeitarbeit strahlt auf die Familienstruktur aus

Die hohe Teilzeitquote hat verschiedene Auswirkungen auf die Familienstruktur und den Arbeitsmarkt. So bezeichnet die Soziologie-Professorin Jutta Allmendinger die Notwendigkeit für Väter, weniger zu arbeiten, um Müttern zu ermöglichen, mehr in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Dies würde nicht nur den Müttern zugutekommen, sondern insgesamt ein Plus für die Gesellschaft bedeuten SWR. Im Jahr 2023 arbeiteten etwa 46 % der abhängig beschäftigten Frauen in Deutschland in Teilzeit, was fast viermal so hoch ist wie bei Männern, deren Teilzeitquote nur bei 13 % liegt WSI.

Ein Vergleich mit anderen EU-Ländern zeigt, dass Deutschland eine der höchsten Teilzeitquoten für Mütter hat — nur die Niederlande haben eine höhere Quote. Außerdem sind die Unterschiede in der Teilzeitbeschäftigung zwischen den Geschlechtern in Deutschland auch über den Zeitverlauf hinweg signifikant geblieben. Der geschlechterbezogene Abstand bei den Teilzeitquoten hat sich von 28 auf 33 Prozentpunkte erhöht zwischen 1991 und 2023, was die Herausforderungen für Mütter und ihre Integration in den Arbeitsmarkt verdeutlicht WSI.

Folgen von Teilzeitarbeit und betriebliche Herausforderungen

Die Teilzeitarbeit hat auch negative Auswirkungen auf die Karrierechancen von Frauen. Häufig finden es Frauen schwierig, nach einer Phase der Teilzeitarbeit in eine Vollzeitbeschäftigung zurückzukehren. Längere Teilzeitphasen können die Erwerbs- und Lebensverläufe von Frauen beeinträchtigen und führen oft zu existenzunsicheren Einkommen, was sich wiederum negativ auf die Altersrente auswirkt WSI.

Das Gesetz zur Brückenteilzeit, das im Januar 2019 in Kraft trat, bietet zwar eine Möglichkeit, zeitweise in Teilzeit zu gehen, jedoch haben viele Beschäftigte in Betrieben mit relativ wenigen Mitarbeitern kaum Zugriff auf diese Regelung. Ungefähr 40 % der Beschäftigten in kleinen Firmen haben keinen Anspruch auf Brückenteilzeit, was es schwieriger macht, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern WSI.

Die Herausforderungen und Entwicklungen im Arbeitsmarkt zeigen, dass es notwendig ist, über Arbeitszeiten und Arbeitsmodelle nachzudenken. Während der Fokus auf der Schaffung von Wohlstand liegt, bleibt zu hoffen, dass auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht aus den Augen verloren wird.