Gemeinde Ingersheim: 20.000 Euro für drohnengestützte Weinrettung!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Ingersheim diskutiert Förderung für Drohneneinsatz im Weinbau zur Rettung der Steillagen. Antrag über 20.000 Euro vorgelegt.

Ingersheim diskutiert Förderung für Drohneneinsatz im Weinbau zur Rettung der Steillagen. Antrag über 20.000 Euro vorgelegt.
Ingersheim diskutiert Förderung für Drohneneinsatz im Weinbau zur Rettung der Steillagen. Antrag über 20.000 Euro vorgelegt.

Gemeinde Ingersheim: 20.000 Euro für drohnengestützte Weinrettung!

Die Gemeinden in Ingersheim stehen vor einer entscheidenden Abstimmung über die Förderung des Weinbaus in der Region. Der SPD-Politiker Thorsten Majer hat einen Antrag über 20.000 Euro zur Rettung der Steillagen eingebracht, den er als „Herkulesaufgabe“ bezeichnet. Die Ratsmitglieder werden bald klären, ob diese Steillagen erhalten bleiben sollen. Christoph Leibrecht von der FDP kritisierte die lange Zeit, die bereits verplempert wurde, während Karl Seitz von den Freien Wählern (FW) Bedenken hinsichtlich der finanziellen Situation äußerte und eine Obergrenze von 10.000 Euro für die Förderung forderte. Er warnte, dass die Unterstützung des Weinbauvereins Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen wecken könnte. Hanne Hallmann, ebenfalls von der FW, plädierte für eine Begrenzung und verwies auf „begrenzte Mittel“ in der Gemeinde.

Martina Spahlinger von der Mitgestaltung Ingersheim (MiT) betonte, dass zur Kulturlandschaft nicht nur Weinberge gehören. Diese Diskussion über die Förderung des Weinbaus offenbart die angespannte finanzielle Lage der Gemeinde und die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Aufrechterhaltung der Steillagen.

Drohnen im Steillagenweinbau

Der Einsatz von Drohnen im Weinbau stellt eine innovative Lösung für die aktuellen Herausforderungen des Weinmarkts dar. Wie der Deutsche Weinbauverband berichtet, fördert der Einsatz von Drohnen eine gezielte und umweltschonende Applikation von Pflanzenschutzmitteln. Diese Technologie erlaubt eine präzise Ausbringung mit Hilfe von GPS-gesteuerten Flugrouten und moderner Sensorik, die sowohl die Effizienz steigert als auch die Auswirkungen auf Nicht-Zielflächen minimiert.

Im Jahr 2022 wurde die Drohne erstmals für die Pflanzenschutzmittelapplikation in Steillagen eingesetzt. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland bereits 463 Hektar Steillagenweinbau mit Drohnen bearbeitet. Zu den Vorteilen dieser Technologie zählen auch die geräuschärmere Betriebsweise im Vergleich zu Hubschraubern und die Reduzierung von Bodenverdichtungen. Dennoch bestehen Herausforderungen wie die Sichtkontaktpflicht und die begrenzte Flugzeit pro Akkuladung. Diese rechtlichen und praktischen Hürden müssen überwunden werden, um die Drohnennutzung weiter voranzutreiben.

Die Rolle des Weinbauverbands

Die Entwicklung und Unterstützung dieser neuen Technologie ist auch eine Priorität des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, dessen Präsident Marco Weber Vereinfachungen bei der Zulassung von Sprühdrohnen fordert. Der Verband setzt sich intensiv für die Förderung dieser Technologie ein und plant Gespräche mit Bundestagsabgeordneten, um die Interessen der Winzer zu vertreten.

Die Diskussion über die finanzielle Förderung in Ingersheim beinhaltet also nicht nur lokale Aspekte, sondern stellt auch einen Teil des größeren Trends dar, der den deutschen Weinbau in eine moderne, technologiegestützte Zukunft führt. Durch den Einsatz von Drohnen können nicht nur die Weinhänge effizienter bewirtschaftet, sondern auch die Kulturlandschaft langfristig erhalten werden.