Kreisstraße zwischen Cleebronn und Freudental: Sperrung für Amphibienschutz!
Bauarbeiten in Freudental beginnen am 3. November 2023. Kreisstraße wird saniert und Amphibientunnel gebaut. Umleitungen nötig.

Kreisstraße zwischen Cleebronn und Freudental: Sperrung für Amphibienschutz!
Die K1632 zwischen Cleebronn und Freudental, die im April 2023 nach monatelanger Sperrung wieder für den Autoverkehr geöffnet wurde, steht ab dem 3. November 2023 erneut im Fokus von Bauarbeiten. Diese werden auf einem zweiten Streckenabschnitt auf Heilbronner Gemarkung durchgeführt und sollen bis zum 30. April 2026 andauern. Dabei wird die Kreisstraße 2069 für insgesamt sechs Monate voll gesperrt, was für Pendler und Anwohner erhebliche Umleitungen mit sich bringt. Der Verkehr wird über die L1106 nach Bönnigheim sowie über die K1680 zurück auf die K2069 in Richtung Cleebronn geleitet.
Die Gründe für die Bauarbeiten sind sowohl die Sanierung der Straße als auch der Bau von 15 Amphibientunneln, die vor allem Kröten und anderen Tieren als sichere Querungsmöglichkeiten dienen. Die Tunnel werden zwischen der Einmündung Wildparadies und der Kreisgrenze Ludwigsburg errichtet und zielen darauf ab, zukünftig die alljährliche Vollsperrung der Kreisstraße im Frühjahr durch neue Amphibientunnel zu ersetzen. Dies wurde in den Vorjahren durch die Notwendigkeit zur Sicherstellung des Amphibienschutzes erforderlich gemacht.
Die Bedeutung von Amphibientunneln
Dr. Christoph Heibl, stellvertretender Sachgebietsleiter Naturschutz und Forschung in der Nationalparkverwaltung Grafenau, verdeutlicht die Bedeutung dieser Tunnel. Diese unter Straßen gelegenen Durchlässe sind entscheidend für den Schutz von Amphibien wie Kröten, Fröschen und Salamandern, die häufig durch den Autoverkehr getötet werden. Durch die Einrichtung solcher Tunnel kann der langfristige Erhalt ihrer Bestände gesichert werden. Leitwände helfen dabei, die Tiere gezielt in die Tunnel zu leiten und somit gefährliche Begegnungen mit dem Straßenverkehr zu vermeiden. Der Kostenaufwand für den Einbau solcher Schutzstrukturen ist gering, während der positive Effekt für die Artenvielfalt enorm ist, wie auch toni-schuberl.de berichtet.
Moderne Straßenbaumaßnahmen sind dazu verpflichtet, die Lebensräume und Wanderwege von Amphibien zu schützen. Laut dem Bundesfernstraßengesetz müssen Baulastträger nicht nur die Verkehrssicherheit garantieren, sondern auch umweltfreundliche Lösungen implementieren. Dazu gehören Zäune und Tunnel, die es den Amphibien ermöglichen, sicher zu wandern, ohne den Straßenverkehr zu kreuzen. Diese Schutzmaßnahmen sind von großer Bedeutung, da sie auch zur Verkehrssicherheit von Mensch und Tier beitragen.
Aktuelle und zukünftige Maßnahmen
Zusätzlich zu den geplanten Amphibienleiteinrichtungen zwischen Freizeitpark und Wildparadies sind auch an anderen Stellen umfangreiche Erhebungen und Planungen nötig, um die Effektivität dieser Maßnahmen zu gewährleisten. Voruntersuchungen spielen eine entscheidende Rolle und erfordern umfassende Daten über Amphibienvorkommen und deren Lebensräume. Die Ergebnisse solcher Erhebungen können dazu beitragen, die Tunnel in angemessener Nähe zueinander zu positionieren, um die Effektivität der Schutzmaßnahmen zu maximieren, wie nabu.de hervorhebt.
Die Bauarbeiten am Wildparadies Tripsdrill, wo gleichzeitig eine Wellnessoase und Erlebnisgastronomie entstehen, sind unterdessen von der Vollsperrung nicht betroffen, was aufgrund des umfangreichen Besucheraufkommens an diesem Standort von Bedeutung ist. Trotz der kommenden Umleitungen und Sperrungen freut man sich, dass durch diese Maßnahmen nicht nur die Straßenqualität verbessert, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt geleistet wird.