Steuerentlastung für Unternehmen: Länder fordern dringend Kompensation!

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Bundesrat diskutiert am 13.06.2025 über Steuerentlastungen zur Unterstützung der schwachen Wirtschaft und mögliche Kompensation.

Bundesrat diskutiert am 13.06.2025 über Steuerentlastungen zur Unterstützung der schwachen Wirtschaft und mögliche Kompensation.
Bundesrat diskutiert am 13.06.2025 über Steuerentlastungen zur Unterstützung der schwachen Wirtschaft und mögliche Kompensation.

Steuerentlastung für Unternehmen: Länder fordern dringend Kompensation!

Der Bundesrat hat sich in dieser Woche klar zur geplanten Steuerentlastung für die schwächelnde Wirtschaft positioniert. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer unterstützen die Maßnahmen, fordern jedoch gleichzeitig eine Kompensation für die zu erwartenden Einnahmeausfälle, die durch die Steuerentlastungen entstehen könnten. Dies berichtete die Bietigheimer Zeitung. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) betonte in seiner Ansprache im Bundesrat die Dringlichkeit dieser Entlastungsmaßnahmen, um das aktuelle und zukünftige Wachstum zu stärken. Zudem stellen die Länder mit ihren Sparhaushalten in den letzten drei Jahren eine besorgniserregende Wachstumsflaute fest.

Um die Wirtschaft anzukurbeln, hat die Bundesregierung ein milliardenschweres Entlastungspaket beschlossen. Ziel ist es, die Wirtschaft im Kampf gegen die stagnierenden Wachstumsraten zu unterstützen. Geplant sind unter anderem Sonderabschreibungen für Elektro-Fahrzeuge und Abschreibungen auf Maschinen und Anlagen sowie die Senkung der Körperschaftsteuer. Laut Tagesschau sollen Unternehmen bis 2029 um nahezu 46 Milliarden Euro entlastet werden. Experten äußern sich teils verhalten optimistisch zu diesen Maßnahmen, da der psychologische Effekt einen wesentlichen Anreiz für Unternehmen darstellen könnte.

Wirtschaftliche Auswirkungen und Prognosen

Einige Analysten, wie Carsten Mumm von Donnner & Reuschel, erachten die gegenwärtigen Konjunkturprognosen als möglicherweise zu düster. Während das erste Halbjahr bereits vorbei ist und die Auswirkungen der Steuerreform in diesem Jahr begrenzt sein könnten, sind weitere Investitionsanreize und Strukturreformen unerlässlich, um die Standortbedingungen in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Eine Absenkung der Inflation und der Leitzinsen wird in naher Zukunft erwartet, allerdings bleibt das Kernrisiko in den eskalierenden Handelskonflikten.

Im Hinblick auf die Steuersenkungen zeigen sich auch unterschiedliche Einschätzungen. Ulrich Kater von Deka spricht von positiven Investitionsanreizen, betont jedoch, dass das wirtschaftliche und politische Umfeld für den Erfolg entscheidend sei. Robin Winkler von der Deutschen Bank sieht starke Anreize für traditionelle Produktionskapazitäten, weist jedoch darauf hin, dass digitale Anwendungen wenig gefördert werden. Im Jahr 2024 fielen die Ausrüstungsinvestitionen um fünf Prozent, während für 2025 eine Stagnation prognostiziert wird. Erst 2026 könnte ein Wachstum von fünf Prozent eingeleitet werden, wobei Michael Heise von HQ Trust das Wachstum auf 0,25 Prozent im nächsten Jahr schätzt, gefolgt von Thomas Gitzel von VP Bank, der sogar ein Wachstum von 0,4 Prozent zusammen mit dem Infrastrukturpaket erwartet.

Trotz der Vorschläge gibt es auch Kritik. Besonders der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) äußerte Bedenken und forderte gezielte Impulse für den Mittelstand. Der BGA-Präsident Dirk Jandura betont die Notwendigkeit einer Zusammenfassung der Abschreibungen und der Körperschaftsteuersenkung. Übergeordnet bekräftigte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dass das Paket zwar wichtig sei, jedoch nicht als vollständiger Befreiungsschlag angesehen werden könne. Demnach bleiben weitere Maßnahmen nötig, um die Steuererhebung zu vereinfachen und die Digitalisierung der Prozesse voranzutreiben.