Bietigheimer Wärmeplanung: Aufbruch zu grüner Energie bis 2035!
Bietigheim-Bissingen treibt die Wärmeplanung voran und setzt auf grüne Gase für eine klimaneutrale Zukunft bis 2035.

Bietigheimer Wärmeplanung: Aufbruch zu grüner Energie bis 2035!
In einem aktuellen Bericht zur Zukunft des Gasnetzes in Deutschland zeigt sich, dass die Energieinfrastruktur einer dynamischen Entwicklung unterliegt, die schwer zu prognostizieren ist. Bis 2035 soll die Menge an Gasen zur Wärmebereitstellung um 89 Prozent verringert werden, wobei 11 Prozent des Wärmebedarfs durch grüne Gase wie Biogas, Wasserstoff und synthetisches Methan gedeckt werden sollen. In Bietigheim-Bissingen nehmen die kommunale Wärmeplanung und die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Stadtwerken zunehmend konkrete Formen an. Die Stadtwerke haben Fördermittel für eine Machbarkeitsstudie beantragt, um die bestehende Wärmenetzstruktur zu transformieren, wie die Bietigheimer Zeitung berichtet.
Ein abgeschlossener umfassender Stromnetzcheck soll Synergien zwischen Strom- und Wärmesystemen aufzeigen. Die Stadtwerke arbeiten zudem am Ausbau der bestehenden Wärmenetze und verknüpfen drei Heizzentralen in der Stadt: Buch, Kreuzäcker und Mitte. Ein Pilotprojekt zur Einführung energetischer Gebäudesteckbriefe wurde gestartet, um die Sanierungsrate im Gebäudebestand zu erhöhen und Bewusstsein für energetische Potenziale zu schaffen. Dieses Projekt soll Anreize für Investitionen in energetische Sanierungen setzen, die für die Realisierbarkeit einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2035 entscheidend sind. Die Bereitschaft privater Eigentümer zur Investition ist hierbei von großer Bedeutung.
Die Rolle des Wasserstoffs
In diesem Zusammenhang gewinnt Wasserstoff als zukünftiger Energieträger zunehmend an Bedeutung. Er könnte fossiles Erdgas in Erdgasleitungen und Wärmenetzen nahezu vollständig ersetzen. Laut den Informationen von Klimaschutz im Bundestag wird Wasserstoff in der Industrie vermehrt eingesetzt, etwa in der Stahlproduktion oder für Brennstoffzellen in Fahrzeugen. Er gilt als klimaneutral, wenn er aus erneuerbaren Energien erzeugt wird und kann zudem als saisonaler Speicher für fluktuierende erneuerbare Energien fungieren.
Der Umbau des Erdgasnetzes ist notwendig, um Wasserstoffanteile transportieren zu können. Aktuell sind beimischungen von bis zu 10 Prozent Wasserstoff im Gasnetz möglich, bis 2030 sollen sogar 20 Prozent erreicht werden. Geistliche Initiativen zielen darauf ab, die langfristige Nutzung von fossilem Erdgas auszuschließen und die Verwendung von Wasserstoff zu fördern. Ein Anteil von grünem Wasserstoff im Erdgasnetz zwischen 2 und 5 Prozent wird ebenfalls angestrebt.
Kosten und Investitionen
Die Investitionen in eine klimaneutrale Wärmeversorgung sind erheblich. In Bietigheim-Bissingen wird der Investitionsaufwand für Dämmung und energetische Sanierung auf rund 260 Millionen Euro geschätzt, während der Ausbau des Wärmenetzes durch die Stadtwerke mit 67 Millionen Euro veranschlagt ist. Diese Kosten müssen von den Eigentümern der Gebäude getragen werden, wobei Fördermittel eine Entlastung bieten können.
Insgesamt wird die Transformation der Energieinfrastruktur in Deutschland von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die sowohl technische als auch wirtschaftliche Aspekte umfassen. Insbesondere die Entwicklung effizienter Wasserstoffanwendungen und die langfristige Planung, um Treibhausgasemissionen signifikant zu reduzieren, stehen im Fokus der politischen und gesellschaftlichen Bemühungen.