Alarmierende Zunahme der Adipositas bei Grundschülern im Kreis Ludwigsburg!

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Bietigheim-Bissingen kämpft gegen steigende Adipositas bei Grundschulkindern; psychische Betreuung und Sportangebote im Fokus.

Bietigheim-Bissingen kämpft gegen steigende Adipositas bei Grundschulkindern; psychische Betreuung und Sportangebote im Fokus.
Bietigheim-Bissingen kämpft gegen steigende Adipositas bei Grundschulkindern; psychische Betreuung und Sportangebote im Fokus.

Alarmierende Zunahme der Adipositas bei Grundschülern im Kreis Ludwigsburg!

Die Problemstellung von Adipositas bei Kindern gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere im Grundschulalter. Eine aktuelle Analyse im Kreis Ludwigsburg zeigt, dass das Risiko für Übergewicht in der frühen Kindheit erheblich ansteigt. Bietigheimer Zeitung hebt hervor, dass viele Betroffene ihre psychischen Leiden durch übermäßige Nahrungsaufnahme zu kompensieren versuchen. Im Reha-Zentrum Hess in Bietigheim-Bissingen erhalten derzeit 14 adipöse Jugendliche eine umfassende Behandlung, wobei Psychologen und Orthopäden eng zusammenarbeiten.

Besonders drängend ist die Tatsache, dass laut Dr. Christoph Lukas, Chef-Orthopäde des Zentrums, psychologische Betreuung eine Schlüsselrolle spielt. Zu viele Adipöse haben psychische Leiden, die behandelt werden müssen. Eine begrenzte Bewegungsmotivation und hohe Sitzzeiten im Unterricht stellen weitere Hürden dar, die es zu überwinden gilt.

Ein besorgniserregender Trend

Thomas Kauth, ein Experte für Kinder- und Jugendmedizin, berichtet von einer signifikanten Zunahme von Fettleibigkeit bei Grundschulkindern. Die Daten der AOK zeigen, dass das Gewicht vieler Kinder bereits ab der Einschulung ansteigt. Hauptgrund hierfür sind die erhöhten Sitzzeiten im Vergleich zum Kindergarten. Kauth fordert seit über zwei Jahrzehnten tägliche Sportstunden in Schulen, um diesem Trend entgegenzuwirken.

Im Rahmen ihrer Bemühungen, die Förderung gesunder Lebensstile zu unterstützen, haben viele Schulen im Kreis Ludwigsburg Bildungskonzepte implementiert, die Bewegungspausen und Ernährungsführerscheine beinhalten. Konrektorin Eva Kohlbach und Doris Engelbrecht von der Initiative „Gesunde Schule“ betonen, dass Bewegung und psychische Gesundheit von großer Bedeutung sind und versuchen, dem Trend zur Fettleibigkeit entgegenzutreten. Kauth äußert jedoch, dass im Kreis nicht genügend Angebote für adipöse Kinder vorhanden sind und weniger als 1% eine adäquate Therapie erhalten.

Maßnahmen zur Gewichtskontrolle

Die österreichische Gesundheitsplattform unterstreicht die Wichtigkeit ärztlicher Beratung, um die notwendige Gewichtsabnahme zu evaluieren. Dabei hängt die Vorgehensweise vom Grad des Übergewichts ab. Es wird zwischen verschiedenen Therapieansätzen differenziert, darunter:

  • Ernährungstherapie: umfasst die Analyse des Ernährungsverhaltens und die Erstellung von Speiseplänen.
  • Bewegungstherapie: fokussiert auf gelenkschonende und altersgerechte Bewegungsmuster.
  • Verhaltenstherapie: zielt auf die Änderung ungesunder Verhaltensweisen und die Stärkung des Selbstbewusstseins.
  • Programme zum Abnehmen: bieten eine Kombination aus Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltensschulungen sowie psychologischer Unterstützung.

Die Einbeziehung von Eltern oder Bezugspersonen ist hierbei von großer Bedeutung, da diese beste Voraussetzungen für die Gewichtsreduktion und eine gesunde Lebensweise schaffen können. In vielen Fällen kann Übergewicht „auswachsen“, doch in einigen ist eine gezielte Gewichtsreduktion unverzichtbar, um gesundheitlichen Komplikationen vorzubeugen.

Schlussfolgerung und Zukunftsperspektiven

Das Landratsamt hat reagiert und eine Informationsplattform zur Thematik eingerichtet, um ein besseres Bewusstsein für die Problematik zu fördern. Kostenlose Bewegungsangebote, die in Kooperation mit Partnern bereitgestellt werden, sollen dabei helfen, Spaß an Bewegung zu entwickeln und die Lebensstiländerungen zu unterstützen. Die AOK Ludwigsburg bietet zudem qualifizierte Ernährungsberatung an, um eine langfristige Ernährungsumstellung zu erreichen.

Eltern spielen eine unerlässliche Rolle in der körperlichen Aktivität und beim Essverhalten ihrer Kinder. Eine aktive Freizeitgestaltung und eine ausgewogene Ernährung sind dabei essenzielle Faktoren, die nicht nur das Wohlbefinden der Kinder fördern, sondern auch langfristig zu einer gesunden Entwicklung führen.