Stuttgart im Bann der Stille: Künstler startet einjährige Schweigewanderung!
Stuttgart Performance-Künstler Daniel Beerstecher startet am 20. Juni 2025 eine einjährige Schweigewanderung durch Deutschland.

Stuttgart im Bann der Stille: Künstler startet einjährige Schweigewanderung!
Der Stuttgarter Performance-Künstler Daniel Beerstecher plant eine außergewöhnliche einjährige Schweigewanderung durch Deutschland, die heute, am 20. Juni 2025, beginnt. Diese spirituelle Reise zielt darauf ab, sich intensiv der Kraft des Zuhörens zu widmen. Beerstecher wird am heutigen Tag seine letzte öffentliche Veranstaltung in der katholischen Kirche Sankt Maria in Stuttgart abhalten, wo er in einem Künstlergespräch mit Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich Einblicke in sein Projekt geben wird.
Die Präsenz von Beerstecher in der Kirche wird bis zum 25. Juni täglich von 11 bis 19 Uhr dauern. Während dieser Zeit lädt er Menschen ein, mit ihm über persönliche Themen zu sprechen. Dieses Dialogangebot soll Raum für ungeteilte Aufmerksamkeit bieten, frei von Bewertungen oder Unterbrechungen. Die Rückkehr zu Sankt Maria ist für den Sommer 2026 geplant, um von den Erfahrungen und Erkenntnissen seiner Wanderung zu berichten.
Faszination Gehen und Kunstinstallation
Beerstecher hat bereits verschiedene „Fortbewegungsprojekte“ realisiert, darunter eine bemerkenswerte Reise mit einem Segelboot auf Rädern durch Patagonien. Seine Faszination für das Gehen schildert er als eine Möglichkeit zur Entschleunigung und zur inneren Ruhe. Die Route seiner Wanderung führt durch Städte wie Lübeck, Greifswald, Freiburg und Konstanz. Um in der Kommunikation dennoch etwas auszudrücken, plant er Zettel mitzunehmen, die später in eine Kunstinstallation umgewandelt werden könnten. Sein Hemd könnte möglicherweise den Aufdruck tragen: „Ich bin ein Jahr am Schweigen, aber ich höre ihnen gerne zu.“
Ein zentrales Motiv für Beerstechers Projekt ist die Stille, die er als einen Kontrast zur wachsenden Polarisierung in der Gesellschaft sieht. Diese Idee spiegelt auch die Absichten des Riga Performance Festivals mit dem Namen „STARPTELPA“ wider. Dieses jährliche internationale Kunst- und Kulturereignis, das auf Performancekunst fokussiert ist, fördert die Position der Performancekunst als eigenständige Kunstform und kämpft gegen die Ghettoisierung dieser Disziplin im Kunst- und Kulturbereich. Das Festival sieht dialogische und kommunikationsorientierte Kunst als mächtiges Werkzeug, um Menschen in einer zunehmend entfremdeten Gesellschaft empathiefördernde Erfahrungen zu bieten.
Beerstechers Schweigewanderung startet also vor dem Hintergrund einer tiefen Reflexion über Kunst und Kommunikation, während das Riga Performance Festival die Tür zu einem interdisziplinären Austausch öffnet und die Position der Performancekunst stärkt. So wird klar, dass sowohl Beerstechers individuelle Reise als auch die kollektiven Bestrebungen des Festivals darauf abzielen, Räume für Begegnungen und tiefere Verbindungen zu schaffen.
Für weitere Informationen über Beerstechers Reise besuchen Sie domradio.de und um mehr über das Riga Performance Festival zu erfahren, besuchen Sie rigaperformancefestival.com.