Hohenlohekreis trotzt Sparmaßnahmen: Großprojekte trotz Finanzkrise!
Der Hohenlohekreis plant trotz finanzieller Herausforderungen große Investments, darunter ein neues Kreishaus und Klinikbau.

Hohenlohekreis trotzt Sparmaßnahmen: Großprojekte trotz Finanzkrise!
Im Hohenlohekreis ist ein umfangreiches Sparpaket über zehn Millionen Euro für den Haushaltsentwurf 2026 in Planung, welches jedoch nur den laufenden Betrieb betrifft und nicht die Investitionen. Landrat Ian Schölzel stellt klar, dass trotz der anhaltenden Finanzkrise die Investitionen, insbesondere in Großprojekte, ausgeweitet werden sollen. So bleibt das alte Landratsamt in Künzelsau bestehen, während der erste Verwaltungstrakt des neuen Kreishauses 2026 gebaut werden soll und die Fertigstellung für 2029 angedacht ist. Das Kostenlimit für das neue Kreishaus liegt bei 70 Millionen Euro, wobei die Finanzierung zur Hälfte durch Eigenkapital und zur anderen Hälfte durch Fremdkapital gesichert wird.
Der Klinikneubau in Öhringen, der mit rund 48,5 Millionen Euro zu Buche schlägt, wird überraschenderweise nicht vom Land Hessen finanziert. Die Einweihung des neuen Krankenhauses ist für Januar 2026 geplant, während der Betriebsstart im März 2026 eingeläutet wird. Bereits seit 2018 muss der Hohenlohekreis ein Betriebsdefizit in Höhe von vier Millionen Euro für die Hohenloher Krankenhaus gGmbH ausgleichen, was die finanzielle Lage zusätzlich belastet. Der Landrat äußerte sich zu den Verzögerungen beim Klinikneubau und bezeichnete den Zeitverlust als „vertretbar“ wegen der Probleme mit dem Generalübernehmer Vamed.
Investitionen und Herausforderungen im Gesundheitswesen
Die Herausforderungen der Krankenhausfinanzierung sind nicht einzigartig für den Hohenlohekreis. Laut einem Bericht des Deutschen Ärzteblattes gibt es deutschlandweit 539 kommunale Krankenhäuser, die zentrale medizinische Versorger und Arbeitgeber sind. Viele dieser Einrichtungen kämpfen mit finanziellen Defiziten, die oft von den Kommunen ausgeglichen werden, obwohl dies nicht gesetzlich deren Aufgabe ist. Die Bundesländer, zuständig für Investitionen in Krankenhäuser, haben seit Jahrzehnten unzureichende Mittel bereitgestellt. Für 2022 wird ein Defizit von 447 Millionen Euro für alle kommunalen Krankenhäuser in Deutschland erwartet.
Diese Situation spiegelt sich auch im Hohenlohekreis wider, wo der Finanzierung des Klinikneubaus und der Ausgleich von Defiziten besondere Aufmerksamkeit zukommt. Trotz eines erwarteten Defizits von 1,9 Millionen Euro im Ergebnishaushalt und einer Abhängigkeit von Krediten und Rücklagen plant der Kreis, weiterhin in den Gesundheitssektor und andere zentrale Infrastrukturprojekte, wie Berufsschulen und Kreisstraßen, zu investieren.
Ausblick auf die kommenden Jahre
Für das neue Kreishaus wurden bereits Rücklagen gebildet, und die Vergabe des Bauauftrags ist für April 2026 festgelegt. Die Investitionen in die Marlacher Steige sind für 2027 vorgesehen, wobei die Kosten von 7,5 Millionen Euro auf 9,1 Millionen Euro steigen sollen. Mit dieser Strategie verfolgt der Hohenlohekreis das Ziel, trotz der finanziellen Herausforderungen weiterhin die Grundversorgung sicherzustellen und zukunftsweisende Projekte voranzutreiben.
Die geplanten Maßnahmen deuten darauf hin, dass der Hohenlohekreis, trotz finanzieller Engpässe, optimistisch in die Zukunft blickt. Die laufenden Gespräche mit dem Sozialministerium über das künftige Medizinkonzept und der anhaltende Ausbau öffentlicher Infrastruktur verdeutlichen das Bestreben, die Region sowohl wirtschaftlich als auch medizinisch gut aufzustellen.
Für weitere Informationen über den Neubau des Hohenloher Krankenhauses besuchen Sie bitte die Website der Hohenloher Krankenhaus gGmbH. Aktuelle Entwicklungen zu den Finanzen im Hohenlohekreis können auf Stimme.de nachgelesen werden. Weitere Einblicke in die Herausforderungen der Krankenhausfinanzierung bietet Ärzteblatt.de.