DRK Hohenlohe: Altkleidercontainer fallen wegen Müllflut und EU-Vorgaben!

DRK Hohenlohe: Altkleidercontainer fallen wegen Müllflut und EU-Vorgaben!
Öhringen, Deutschland - Der Deutsche Rote Kreuz (DRK) Kreisverband Hohenlohe hat beschlossen, seine Altkleidercontainer aufzugeben. Diese Entscheidung wurde notwendig, da der Betrieb nicht mehr rentabel ist, was vor allem auf die zunehmende illegale Müllentsorgung in den Containern zurückzuführen ist. Laut echo24 leiden die Container, die einst zur Sammlung von gebrauchten Kleidungsstücken gedacht waren, zunehmend unter unsachgemäßer Entsorgung. Bereits jetzt sind in einem Landkreis, der einst über 70 Container verfügte, nur noch sieben übrig, die möglicherweise Ende Juli abgebaut werden.
Der Anstieg an illegal entsorgtem Müll in diese Container hat auch die ehrenamtlichen Helfer des DRK belastet. Bernd Thierer, Kreisgeschäftsführer des DRK-Hohenlohe, weist darauf hin, dass vermehrt Abfälle, die im Restmüll oder auf Wertstoffhöfen entsorgt werden sollten, im Inneren der Container landen. Diese Problematik hat sich durch eine neue EU-Verordnung, welche seit dem 1. Januar 2025 in Kraft ist, verschärft. Diese Regelung unterscheidet jedoch nicht zwischen tragbarer und unbrauchbarer Kleidung, was viele Bürger in Verwirrung stürzt und dazu führt, dass oft unverkaufbare Dinge im Container landen, wie Georg Sonntag, Hausmeister beim DRK-Hohenlohe, bestätigt.
EU-Richtlinie und Herausforderungen
Mit der neuen EU-Richtlinie soll die Entsorgung von Alttextilien reformiert werden, was das Ziel verfolgt, die jährlich verbrannten oder deponierten Textilien zu reduzieren und die Wiederverwendung sowie das Recycling zu fördern, wie ZDF berichtet. In Deutschland landen jährlich über eine Million Tonnen Alttextilien in Containern, wobei nur etwa 50% hiervon noch brauchbar sind. Die restlichen Textilien werden oft außerhalb der EU weitervermarktet.
Die eingeschränkte Rentabilität der Altkleidersammlung wird nicht nur durch die illegale Entsorgung, sondern auch durch die hohen Entsorgungskosten und die gesunkenen Ankaufspreise für Textilien verursacht. Diese Preise sind von 50 Euro auf lediglich 5 Euro pro Tonne gefallen. Ab dem 1. Januar 2025 müssen zusätzlich zu den Textilien auch saubere Bettwäsche und Handtücher in die Container geworfen werden, was die Sammlung weiter kompliziert.
Die Zukunft der Altkleidercontainer
Die Abgabe von Altkleidern wird nun hauptsächlich an Wertstoffhöfen ermöglicht, unabhängig vom Zustand der Textilien. Gut erhaltene Bekleidung kann weiterhin in den DRK-Kleiderläden in Öhringen und Künzelsau abgegeben werden. Bernd Thierer appelliert an die Bürger, diese Möglichkeit zu nutzen, um den Druck auf die ohnehin schon stark belasteten Container zu verringern. Er warnt vor der Möglichkeit, dass die Menschen aufgrund der umständlichen Entsorgungsmöglichkeiten zu illegalen Abfallentsorgungen neigen könnten, was die zunehmende Problematik der illegalen Müllablagerungen an Autobahnen und in Wiesen weiter verstärken würde, wie auch SWR berichtet.
Die Situation verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen gemeinnützige Organisationen stehen, und wie wichtig es ist, die bestehenden Systeme zur Altkleidersammlung zu überdenken und anzupassen. Die Antwort auf die Missstände könnte in einer stärkeren Verantwortung der Hersteller für Sammlung und Recycling liegen, ein Thema, das bereits auf politischer Ebene diskutiert wird.
Details | |
---|---|
Ort | Öhringen, Deutschland |
Quellen |