Tierheime in Heilbronn: Am Limit! Dringender Sanierungsbedarf!

Tierheime in Heilbronn: Am Limit! Dringender Sanierungsbedarf!
Heilbronn, Deutschland - In der Region Heilbronn-Franken sind viele Tierheime in einem besorgniserregenden Zustand. Stefan Hitzler, der Vorsitzende des Landestierschutzverbands Baden-Württemberg, weist darauf hin, dass zahlreiche Einrichtungen aus den 1950er und 1960er Jahren stammen und den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Neubauten sind für die meisten Tierschutzvereine nicht finanzierbar, was die angespannte Lage noch verstärkt. Die laufenden Kosten für die Tierheime steigen zunehmend, was besonders durch die Reform der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) und die drastisch erhöhten Kastrationskosten für Katzen bedingt ist.
Besonders dramatisch ist die Situation im Tierheim Crailsheim, das in den 1970er-Jahren errichtet wurde und vor dem Neubau 2014 unter katastrophalen Bedingungen litt. Der Anbau, der 2022 realisiert wurde, konnte jedoch nur nach langen Verhandlungen und administrativen Hürden umgesetzt werden. Im Gegensatz dazu gilt das neue Tierheim in Bad Mergentheim, das im Mai 2023 eröffnet wurde, als das modernste in Baden-Württemberg und kostete rund drei Millionen Euro, finanziert durch Spenden und staatliche Förderungen.
Finanzielle Belastungen und Überfüllung
Die Überfüllung der Tierheime ist ein omnipräsentes Problem. Laut tierheime-helfen.de haben viele Einrichtungen Aufnahmestopps verhängt. Die Gründe sind vielfältig: Unüberlegte Tieranschaffungen während der Corona-Pandemie und die kontinuierlich steigenden Kosten für Unterbringung, Futter und Tierärzte setzen den Tierheimen stark zu. Die Lebenshaltungskosten, die durch Mindestlohnerhöhungen und Inflation steigen, machen es noch schwieriger, die Einrichtungen am Laufen zu halten.
Der Deutsche Tierschutzbund warnt vor finanziellen Schwierigkeiten und bezeichnet die Lage als „dramatisch“. Präsident Thomas Schröder hebt hervor, dass die Ampel-Regierung eine Verbrauchsstiftung zur finanziellen Unterstützung von Tierheimen zugesichert habe, diese jedoch nicht in die Tat umgesetzt wurde. Der Investitionsstau in rund 550 angeschlossenen Tierheimen beläuft sich auf etwa 160 Millionen Euro.
Politische Unterstützung und Lösungsansätze
Die politischen Versäumnisse haben zu einer massiven Belastung für die Tierheime geführt. Kommunen zahlen oft nicht die kostendeckenden Beträge für die Betreuung von Fundtieren, was die finanzielle Situation weiter verschärft. Die Forderungen an die Politik sind klar und umfassen unter anderem die Bereitstellung von Mitteln für die Verbrauchsstiftung, die sofortige Schaffung eines Sondertopfes zur Deckung gestiegener Betriebskosten sowie die Einführung einer Heimtierschutzverordnung.
Zusätzlich zur finanziellen Unterstützung fordert Hitzler ein stärkeres kommunales Engagement, da Tierheime ein gesellschaftliches Thema darstellen. Das fehlende Engagement und die emotionalen Erpressungen durch Kommunen verschärfen die Situation der Tierhilfe nachhaltig. Schröder appelliert an Bund, Länder und Kommunen, gemeinsam zu handeln, um den praktischen Tierschutz aufrechtzuerhalten. Ohne eine grundlegende Wende in der Finanzierung könnte die Zukunft vieler Tierheime in Deutschland gefährdet sein.
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Ort | Heilbronn, Deutschland |
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